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Meteo-Stories Was zum Kuckuck sagt mir das Barometer?

Hoher Luftdruck bedeutet im Sommerhalbjahr im Flachland sonnig und meistens hohe Temperaturen. Im Winter hingegen heisst hoher Luftdruck oft hochnebelartig bewölkt und tiefe Temperaturen. Verantwortlich dafür ist ein Kaltluftsee im Mittelland.

Das Hochdruckgebiet «Otto» liegt heute Mittwochnachmittag direkt über der Schweiz. Der Beobachter liest zu Hause auf dem korrekt geeichten Barometer 1030 Hektopascal ab. Tendenz fallend. Auf analogen Messgeräten steht der Zeiger auf «schön». Was auffällt, die Beschriftung weist keinen Temperaturhinweis auf wie zum Beispiel «warm». Warum?

Sommer- und Winterhalbjahr

Im Sommerhalbjahr stimmt meistens die naheliegende Vermutung, dass hoher Luftdruck auch hohe Lufttemperaturen bedeutet und umgekehrt.

Im Winter hingegen wird genau das Umgekehrte beobachtet. Der Grund dafür ist der sogenannte Kaltluftsee im Mittelland. In den langen Nächten bildet sich mit dem Hochdruckgebiet über dem Schweizer Flachland ein See aus kalter Luft. Der Barometerzeiger steht auf «schön», obwohl es hochnebelartig bewölkt und kalt ist. Wenn nach dem Kältehoch der Druck sinkt, steigen oftmals die Temperaturen. Warum? Die kalte Luft im Mittelland wird vom Wind ausgeräumt und vorübergehend mit milderer, leichterer Luft ersetzt.

Aussichten bis Samstag

In den nächsten Tagen verlagert sich das Hoch «Otto» ostwärts. Die Barometerbeobachtung verhält sich dem Winterhalbjahr entsprechend. Zwar sinkt der Luftdruck am Boden stetig bis auf 1012 Hektopascal am Samstag. Gleichzeitig wirbelt das Hoch über Osteuropa jedoch am Donnerstag und Freitag noch etwas wärmere Mittelmeerluft aus Südwesten zu uns. Stellenweise klettern die Lufttemperaturen knapp über 25 Grad, und es gibt nochmals einen Sommertag.

Die warmen Luftmassen werden von einem schwachen aber turbulenten Südwestwind herangeweht. Dieser hat den positiven Nebeneffekt, dass er in den kommendn zwei Nächten die Bildung eines Kaltluftsees vielerorts verhindert.

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