Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Heute sonnenfernsten Punkt Von Ferne sei herzlich gegrüsset

Der Sommer hat mit hohen Temperaturen den Alpenraum erreicht. Da scheint es eher paradox, dass ausgerechnet heute die Sonne den fernsten Punkt ihrer scheinbaren Umlaufbahn erreicht. Aktuell sind es 152,1 Millionen Kilometer. Auf unsere Temperatur wirkt sich die grosse Distanz aber nur marginal aus.

Die jährliche Umlaufbahn der Erde um die Sonne entspricht nicht einem Kreis, sondern einer leichten Ellipse. Im sonnennächsten Punkt beträgt die Entfernung zwischen Erde und Sonne 147,1 Millionen Kilometer. Dies ist jeweils Anfang Januar der Fall. Im sonnenfernsten Punkt, Aphel genannt, beläuft sich die Distanz auf 152,1 Millionen Kilometer, die ist heute der Fall.

Stadt Rapperswil vom See aus gesehen.
Legende: Sommerabend in Rapperswil Lange Sommerabende obwohl die Sonne zurzeit weit entfernt ist. FB

Jedes Jahr anders

Im 21. Jahrhundert fällt das Aphel auf die ersten Julitage. Dieser Termin ist aber nicht konstant. Im Durchschnitt alle 58 Jahre verschiebt sich das Aphel im Kalender um einen Tag nach hinten, und so wird in rund 4700 Jahren das Aphel auf die Tag- und Nachtgleiche im Herbst fallen. Dies ist aber nicht die einzige Variable. Weil nicht die Erde in einer Ellipse um die Sonne kreist, sondern bei exakter Betrachtung der Schwerpunkt des Systems Erde-Mond, kann sich für die Erde der sonnenfernste Punkt um mehrere Tage verschieben. Dies hängt jeweils von der Mondphase ab. In diesem Jahr fällt der Termin des Aphels auf den 4. Juli. Auch die genaue Distanz des sonnenfernsten Punktes variiert von Jahr zu Jahr.

Blick auf die Reuss, Luzern und im Hintergrund den Pilatus.
Legende: Hitze in Luzern Obwohl wir momentan 152,1 Mio. Kilometer von der Sonne entfernt sind, gab es gestern in Luzern 30 Grad. FB

Schlotterpartie bleibt aus

Obwohl wir momentan im sonnenfernsten Punkt sind, ist es beidseits der Alpen warm bis heiss. Entscheidend für unsere Jahreszeiten und auch die Temperaturen ist nicht der Abstand zur Sonne sondern die Neigung der Erdachse. Diese Neigung sorgt einerseits dafür, dass in der Schweiz der längste Tag rund 7,5 Stunden länger ist als der kürzeste Tag und anderseits auch, dass die Sonne im Sommer 66 Grad über dem Horizont steht, im Winter dagegen nur 19 Grad. Dazu sind die Energieschwankungen von rund 3 bis 4 Prozent zwischen sonnennächstem und sonnenfernstem Punkt vergleichsweise klein.

Meistgelesene Artikel