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Neue Sonnenscheinrekorde Im Westen war es noch gar nie so sonnig

Schon jetzt ist klar: In der Romandie war noch kein Monat so sonnig wie der Juli 2022. Erstaunlich: Am Samstag und Sonntag kommen weitere Sonnenstunden dazu, trotzdem steht der Allzeit-Rekord jetzt schon fest.

Blick vom Stanserhorn auf den Vierwaldstättersee.
Legende: Stanserhorn Auch am Abend konnte mancher Sonnenuntergang bei wolkenlosem Wetter bewundert werden. Janine Knobel

Der Rekord steht in vergilbten Jahrbüchern: Juli 1911: 342 Stunden Sonnenschein in Genf. Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Schon jetzt wurden 346 Stunden Sonnenschein seit Monatsbeginn gemessen, und am Samstag und Sonntag kommen noch rund 2 Dutzend Sonnenstunden dazu. Da könnte sogar noch der absolute Rekord wackeln. Ebenfalls im Juli 1911 wurden in Bern 370 und in Zürich 368 Stunden mit Sonnenschein registriert. Allerdings sind dies rein statistische Rekorde. Damals wurde auf einen Pyrheliometer ein Streifen Papier gespannt und dann die Länge der Brennspur ermittelt. Logischerweise kann diese Technik nicht 1:1 mit den heutigen Geräten verglichen werden.

Blick auf die automatische Wetterstation des staatlichen Wetterdienstes.
Legende: Moderne Wetterstation Die Wetterstation auf der Cimetta mit dem modernen Sonnenscheinmesser ganz links. FB

Höchstwerte ohne Ende

Nicht nur in Genf steht der Monatsrekord fest. Lokale absolute Monatshöchstwerte wurden beispielsweise auch aus Neuenburg, Aarau, Visp, Sitten, La Chaux-de-Fonds und aus dem Pruntruter Zipfel gemeldet. Am Sonntagabend, wenn die definitive Bilanz feststeht, werden mehr als ein Dutzend Stationen dazu kommen. So beispielsweise auch Basel. Dort fehlen noch 9 Stunden bis zum Rekord aus dem Juli 1905. Diese werden mit ganz grosser Wahrscheinlichkeit am Wochenende übertroffen.

Blick auf den Lago Maggiore.
Legende: Lago Maggiore Auch im Tessin gab es viele Tage mit wolkenlosem Wetter. Irene Eichhorn.

Dürre ist kein Wunder

Zum Monatsende gab es nun wieder das eine oder andere Gewitter, und es fielen ein paar Millimeter Regen. Für die Dürre ist aber nicht nur der fehlende Niederschlag, sondern auch die starke Verdunstung verantwortlich. Bei den rekordhohen Sonnenstunden und den Temperaturen bis 38 Grad wundert es kaum, dass die Verdunstung sehr gross war, und die Böden zum Teil restlos austrockneten. Entsprechend besteht immer noch in weiten Teilen der Schweiz grosse Waldbrandgefahr, im Wallis wurde die Stufe 5, also sehr grosse Waldbrandgefahr, sogar noch auf Gebiete im Unterwallis ausgedehnt. Die Wasserstände zahlreicher Seen bewegen sich ebenfalls im Bereich des Minimums für die Jahreszeit, dagegen die Wassertemperaturen im Bereich der Maxima.

Blick über Wiesen und Felder im Kanton Zürich.
Legende: Küsnacht Auch in der Region Zürich war es an manchem Morgen wolkenlos. Monika Baumüller

Blick nach vorne

In der Nacht zum Samstag und am Samstagvormittag fällt zum Teil noch Regen. Dann bleibt es bis am Donnerstagmittag an den meisten Orten wieder trocken. Dagegen geht es mit viel Sonnenschein und hohen Temperaturen weiter. Zur Wochenmitte dürften sich die Werte wieder im Bereich zwischen 30 und 35 Grad bewegen. Eine Entspannung bezüglich Trockenheit wird es kaum geben, und das Jahrestotal der Sonnenscheindauer steigt kräftig an.

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