In diesem Jahr zeigte die Sonne während 279 Tagen keine Flecken mehr, ein klarer Beweis, dass wir im Sonnenflecken-Minimum waren. «Waren», denn just zu Weihnachten zeigte die Sonne wieder Flecken. Und nicht nur das, die neuen Flecken gehören bereits zum neuen Sonnenflecken-Zyklus. Wir haben das Minimum also durchschritten, nun sind wir im Zyklus 25 angekommen.
Was sind Sonnenflecken?
Sonnenflecken sind ein Zeiger für die Sonnenaktivität. Zeigt die Sonne Flecken, ist sie aktiv und produziert immer wieder Ausbrüche. Die Sonnenflecken sind Gebiete von starken Magnetfeldern, die in diesem Gebiet Wärmetransport aus dem Innern der Sonne zur Oberfläche verhindern. Die Oberfläche in diesen Gebieten ist etwas kühler, was man als dunkleren Fleck sieht.
Sonnenflecken haben einen Zyklus von etwa 11 Jahren. Jeder Zyklus bekommt eine Nummer, wir stehen nun am Anfang von Zyklus 25. Die Nummerierung ist schon alt, denn Sonnenflecken werden schon sehr lange beobachtet und seit es Teleskope gibt, sind die Beobachtungen systematisch. Der damalige Direktor der eidgenössischen Sternwarte Zürich, Johann Rudolf Wolf, rekonstruierte im 19. Jahrhundert die Sonnenfleckenzahl anhand von vielen Aufzeichnung zurück bis ins Jahr 1749. In diesem Jahr beginnt die Nummerierung der Sonnenfleckenzyklen; es ist damit die längste unterbruchsfreie physikalische Beobachtungsreihe.
Nordlichter...
In Phasen einer aktiven Sonne gibt es häufiger Eruptionen auf der Sonne und damit häufiger Sonnen-Wind-Stürme, die auf der Erde spektakuläre Nordlichter an den Himmel zaubern können. Die nächsten Jahre werden also gute Nordlichtjahre. Es ist aber auch eine Zeit, in der die Funk- und Satellitentechnologie gestört sein kann.
...und Wetter
Die Sonnenaktivität verändert auch den Fluss von energetischen Teilchen, die in die Erdatmosphäre gelangen. Diese energetischen Partikel kommen aus dem All, interagieren mit Molekülen in der Atmosphäre und können Ionen bilden.
Der Effekt wird von Wissenschaftlern intensiv erforscht, denn die Ionen können die Bildung von Kondensationskernen fördern, die für die Bildung von Wolken erforderlich sind. Die Theorie geht so: Wenn die Sonne aktiv ist, dann kann der Sonnenwind die Strahlung aus dem All von der Erde fernhalten oder abschwächen. Dann gibt es weniger Ionen, weniger Kondensationskeime und weniger Wolken. Und wenn die Sonne im Sonnenflecken-Minimum ist, kann vermehrt kosmische Strahlung in die Atmosphäre eindringen und die Wolkenbildung fördern. In diesem Bereich wird derzeit im Rahmen des Projekts CLOUD am CERN bei Genf geforscht.