Durch das Streuen von Salz wird der Gefrierpunkt vom Salz-Wasser-Gemisch gesenkt. Je nach Konzentration und Art des Salzes gefriert das Salzwasser dann erst ab -10 bis -21 Grad anstatt bei 0 Grad wie das Süsswasser.
Zunächst räumen, dann salzen
Das Salz verhindert nicht nur, dass die nassen Strassen gefrieren, sondern sorgt auch dafür, dass der bereits gefallene Schnee und das Eis langsam schmelzen. Dies funktioniert jedoch nur solange die Salz-Konzentration genügend hoch ist. Dieser Schmelzprozess ist ausserdem nur bei einer dünnen Schnee- oder Eisschicht hilfreich. Bei starken Schneefällen muss vor dem Salzen daher immer zuerst die Strasse geräumt werden.
Salz macht die Skipisten hart
Wenn es bei Skirennen warm und sonnig ist und somit die Skipisten weich werden, kommt häufig Salz als Schneehärter zum Einsatz. Dies mag im ersten Moment komisch erscheinen, aber es funktioniert tatsächlich. Durch das Streuen von Salz auf die weiche und nasse Skipiste setzt zunächst der Schmelzprozess, wie oben beschrieben, ein. Das Schmelzen braucht Energie und durch diesen Energie- oder Wärmeverbrauch wird die Skipiste kälter und die Piste gefriert wieder und wird härter. Dieser Effekt hält jedoch nicht lange an und muss von Zeit zu Zeit wiederholt werden. Wenn zu viel Salz gestreut wird, geht der Schuss nach hinten los und die Piste wird weicher.
Gurkenwasser gegen glatte Strassen
Sie haben richtig gelesen, gegen die Strassenglätte kann tatsächlich Gurkenwasser verwendet werden. In Bayern wurde im Winter 2019 ein Pilotprojekt gestartet, bei dem das Salzwasser aus der Essiggurken-Produktion zu Streugut weiterverarbeitet wird. Dieses Salzwasser war bis anhin nur ein Abfallprodukt und wurde nicht weiter verwendet. Laut den Verantwortlichen kann durch diese neue Idee der Salz- und Wasserverbrauch für den Winterdienst deutlich gesenkt werden und somit wird die Umwelt geschont.