Der Bericht der Aargauer Regierung ist druckfrisch. Am 10. März 2014 erblickte er das Licht der Welt. Titel: «Neobiota-Strategie: Ziele und Handlungsbedarf zweite Projektphase».
Auf Seite 27 reden die Autoren Klartext: «Die für die zweite Etappe zusätzlich zu den bereits vorhandenen notwendigen Mittel für die Umsetzung der Neobiota-Strategie werden mit 1.29 Millionen Franken pro Jahr ausgewiesen.»
Im Begleit-Communiqué zum neuen Bericht schreibt die Regierung, dass sie die Stossrichtung dieser Neobiota-Strategie unterstütze. Kein Wunder, es ist ja schliesslich ihre eigene Strategie.
Das Geld fehlt
Umso mehr wundert man sich dann über die weiteren Sätze im Communiqué. Man liest, dass der Regierungsrat diese Strategie «aus finanziellen Gründen im Rahmen der bisherigen Mittel umsetzt». Im Klartext: Es gibt keine zusätzlichen Mittel im Kampf gegen Pflanzen, die hier nicht heimisch sind und die den ansässigen Pflanzen gefährlich werden können. Grund dafür ist die heikle Finanzlage des Kantons.
«Momentan müssen wir sämtliche Aufgaben und Ausgaben überprüfen. Die Neophyten-Bekämpfung kann deshalb nur im bisherigen Umfang fortgesetzt werden», sagt Regierungssprecher Peter Buri gegenüber dem Regionaljounral Aargau Solothurn von Radio SRF. Die Regierung will mit einem Sparpaket jährlich bis zu 120 Millionen Franken im Jahr einsparen.
Bisher wendete der Kanton Aargau für die Bekämpfung der Neophyten jährlich 730'000 Franken auf. Davon gehen 130'000 Franken an die Abteilung Tiefbau. Mit diesem Geld werden Pflanzen entlang von Strassen und an Bauwerken bekämpft.
Die Landwirtschaft im Aargau erhält im Rahmen der Neophyten-Bekämpfung 230'000 Franken. 30'000 Franken davon stehen für die Ambrosia-Kampagne zur Verfügung.
Folgeschäden drohen
Aber laut Bericht braucht es pro Jahr zusätzliche 1.3 Millionen, um im Kampf gegen die aggressiven Pflanzen langfristig erfolgreich zu sein. Nur: Die Regierung hat dieses Geld nicht. Sie will im Sommer dem Grossen Rat ein umfangreiches Sparpaket vorlegen. Und da passt es schlecht ins Bild, mehr Geld auszugeben um ausländische Pflanzen auszureissen.
Was passiert, wenn die zweite Phase der Neobiota-Strategie nicht umgesetzt wird, kann die Regierung in ihrem eigenen Bericht nachlesen. Sie muss dann nämlich mit «künftigen Schäden und Mehrkosten» rechnen.