Villnachern braucht dringend einen neuen Gemeinderat. Denn trotz zwei Wahlgänggen ist immer noch kein Mann und keine Frau für den freien Stuhl gefunden worden. Laut Frau Gemeindeammann Marianne Möckli muss die Gemeinde aber dringend jemanden aus der Gemeinde finden. Wenn das nicht klappt, könnte nämlich der Kanton Aargau einschreiten.
Dieser würde für Villnachern einen Kantonsangestellen quasi als Gemeinderat zur Verfügung stellen. Jemanden, der dafür bezahlt wird, und die Gemeinde einiges kosten würde. Möckli spricht dabei von einem Stundenansatz von 250 Franken pro Stunde. Zu viel für die Fricktaler Gemeinde mit gerade einmal gut 1500 Einwohnern. „Das Geld haben wir nicht in unserem Budget“, sagt Möckli. Zum Vergleich: 35 Franken verdienen Marianne Möckli und die anderen Gemeinderäte in der Gemeinde Villnachern pro Stunde.
Darum hat sich der Gemeinderat überlegt, wie man nun – trotz mehreren erfolglosen Versuchen – einen Einwohner zu diesem Amt überzeugen könnte. Die Gemeinde führt nun einen Informations-Anlass durch, um aufzuzeigen, was zu den Aufgaben eines Gemeinderates gehört. „Um den Leuten etwas die Angst zu nehmen“, erklärt Möckli gegenüber dem Regionaljournal Aargau Solothurn.
Auf Anfrage heisst es beim Kanton, dass diese Variante mit einem Kantonsangestellten eine Möglichkeit sei. Es gebe noch andere, zum Beispiel könnte die Gemeinde auch mit vier Gemeinderäten geführt werden, wenn das möglich sei. Andererseits könnte aber auch Sachwalter eingesetzt werden, welche die Geschäfte der Gemeinde ganz übernimmt.
Am 23. Juni findet der Informations-Abend statt. Marianne Möckli hofft, dass sich nach diesem Anlass jemand findet. Jemanden aus Villnachern – damit die Gemeindekasse geschont wird.