Die Bahnlinie war wegen Hangrutschungen mehrmals gesperrt, zuletzt im Mai 2014. Acht Jahre zuvor war die Strecke aus dem gleichen Grund während mehrerer Wochen nicht passierbar.
Alternativen: Tunnel oder Umfahrungen
Die Unterbrüche scheuchten vor allem die Westschweizer Politiker auf. Im Bewusstsein, wie fragil die Anbindung an die Deutschschweiz ist, präsentierten sie Vorschläge, die Linie Bern-Lausanne sicherer und schneller zu machen.
Einer der Vorschläge stammte vom Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann. Er schlug vor, den geologisch heiklen Abschnitt zwischen Flamatt und Schmitten entweder mit Tunnels zu queren oder zu umfahren. Zudem sollte nach Freiburg mit einem Tunnel und einer sechs Kilometer langen Neubaustrecke die kurvenreiche Linienführung begradigt werden.
Projekt ist dem Bundesrat zu teuer
Die Abklärungen im Rahmen eines angenommenen Postulats des Nationalrats haben nun ergeben, dass keine der untersuchten Varianten für eine Neubaustrecke ein positives Ergebnis brächte, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Im Gegenteil:
- Alle Optionen verursachten sehr hohe Investitionskosten (bis zu 3 Milliarden Franken) und wirkten sich negativ auf die Umwelt aus.
- Ausserdem haben die Untersuchungen laut Bundesrat gezeigt, dass sich die in der Vergangenheit durchgeführten Sicherungsmassnahmen bewährt haben. Die Verbauungen schützten die Bahnlinie weitgehend vor weiteren Hangrutschungen.
- Deshalb will der Bundesrat auf einen Neubau zwischen Bern und Freiburg verzichten.