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Bern Freiburg Wallis Sanierung der Berner Marktgasse startet mit grosser Panne

Seit einer Woche reissen Bagger die Berner Marktgasse auf. Während fünf Monaten geht nichts mehr in der Gasse. Die Projektleitung und Bernmobil sind zufrieden mit dem Baustart. Die Geschäftsinhaber kämpfen aber mit Problemen.

Normalerweise flanieren die Bernerinnen und Berner durch die Marktgasse. Doch seit einer Woche gehört die Strasse den Baggern. Es braucht neue Tramgleise – und neue Leitungen. Die Fussgänger müssen in die Lauben ausweichen. Dass die Strasse für ganze fünf Monate gesperrt bleibt, sorgt nun bei Ladenbesitzern für rote Köpfe: «Wir haben Angst, dass wir die Zeit bis im Herbst nicht überleben werden», sagt Salvatore Casaluci, Inhaber der Modeboutique Casaluci S. Denn der Umsatz gehe massiv zurück, während die Kosten gleich bleiben würden.

Auch Mathieu Noyer von der gleichnamigen Apotheke rechnet mit einem massiven Umsatzrückgang. Er stört sich an der langen Dauer der Bauarbeiten – und dass der öffentliche Verkehr gleich ganz eingestellt ist. «Es erstaunt uns, dass die Sanierung so lange dauert.»  

Zurzeit muss auch die Stadt Zürich ihre Shoppingmeile, die Bahnhofstrasse, sanieren. Doch hier kann das Tram tagsüber weiterhin fahren. Nur nachts und an drei Wochenenden muss es einen Umweg nehmen. «Eine totale Sperrung der Bahnhofstrasse kommt für uns nicht in Frage», sagt Stefan Hackh, Sprecher des Zürcher Tiefbauamts. Man nehme Rücksicht auf das Gewerbe.

Es geht in Bern nicht unter fünf Monaten Bauzeit

Anders sieht man das bei Bernmobil. Die städtischen Verkehrsbetriebe sind am Sanierungsprojekt beteiligt. Die Zürcher Bahnhofstrasse lasse sich nicht mit der Berner Marktgasse vergleichen, sagt Bernmobil-Direktor René Schmied: «Wir müssen bis zu fünf Meter tief graben, während die Zürcher nur die Tramschienen auswechseln.» Man habe alle Varianten geprüft, sagt Schmied. Die Sanierung brauche einfach fünf Monate Zeit.

Weil gerade ältere Personen nun wegen der Baustelle nicht mehr so gerne in die Stadt kommen, hat sich Apotheker Noyer einen anderen Weg einfallen lassen, um seine Kunden bedienen zu können: «Wir bauen unseren Lieferservice massiv aus.»

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