Bei den laufenden klimatischen und wirtschaftlichen Veränderungen sei es von entscheidender Bedeutung, die Weichen richtig zu stellen, sagte die Regierung an einer Medienkonferenz. Die Walliser Wasserstrategie umfasst rund 40 konkrete Massnahmen, die teils prioritär, teils langfristig umgesetzt werden sollen. Die Massnahmen sollen die Nutzung des Wassers regeln, aber auch das Wasser schützen und die Bevölkerung vor dem Wasser schützen.Die ganzheitliche Strategie wird von den Gemeinden - der Besitzer aller Seitenflüsse der Rohne - begrüssen die Strategie.
Ins Zentrum der Strategie setzt die Walliser Regierung die Bedeutung des Wassers als Trinkwasser. Staatsrat Jacques Melly sagte, heute habe das Wallis genug Trinkwasser. «Aber wie sieht es morgen aus? Wenn die Gletscher weiter so zurück gehen? Wenn es längere Trockenperioden gibt? Sind unsere Gemeinden mit ihren Reservoiren da genügend gerüstet? Die Gemeinden sollen darüber nachdenken.»
Nutzung der Wasserkraft mit Mass
Das Wasser solle auch in Zukunft als Energiequelle genutzt werden, aber mit Berücksichtigung auch anderer Interessen: «Die Wasserläufe sind für die Landschaft, aber auch für die Pflanzen und Tiere von grosser Bedeutung und müssen geschützt werden.»
Da könne es zu wichtigen Interessenabwägungen mit der Energiepolitik in Sachen Restwassermengen kommen, sagte Staatsrat Melly. Letztlich gelte es aber auch, die Menschen vor den Gefahren des Wassers besser zu schützen. Das Wallis habe in den letzten Jahrzehnten mehrere Unwetterkatastrophen und damit die zerstörende Kraft des Wassers erlebt. Diese Gefahr nehme beim Klimawechsel eher noch zu. Auch zu diesem Thema hat der Kanton Massnahmen ausgearbeitet.
Laut Dominique Bérod vom Bundesamt für Umwelt ist der Kanton Wallis einer der ersten, der eine Wasserstrategie entwickelt hat: «Mit den vorgesehenen Massnahmen ist dieses Strategiepapier kein Papiertiger, sondern ein Instrument, das wirklich helfen kann, Nutzen und Gefahr des Wassers in den kommenden Jahren besser in den Griff zu bekommen.»