Ein Held aus dem Baselbiet, am 12. Juli 1891 in Langenbruck geboren. Das war der Pilot Oskar Bider. Als «Oski» am 13. Juli 1913 als erster Mensch den Alpenhauptkamm überflog – in einem Flugzeug aus Holz mit bespanntem Papier – mutierte er mit 22 Jahren zum neuen Helden der Nation.
«Seine Blériot XI war eine schwierige Maschine, nicht sehr stabil – aber Bider hatte unglaublich gutes Bauchgefühl», sagte Beat Gugger, Kurator der aktuellen Ausstellung im Museum im Bellpark Kriens, im SRF-Interview. Neben seinem Flieger-Talent war auch Biders gründliches Studium von Karten und Landschaft entscheidend.
Warnungen blies der Flugverrückte in den Wind. Sein Lehrer, der Luftfahrtpionier Louis Blériot hatte ihn vor der Alpenüberquerung abgeraten. Wegen der dünnen Luft in den Alpen könne er unmöglich die benötigte Flughöhe halten. Doch Bider liess sich davon nicht beirren.
280 km in vier Stunden und 34 Minuten
Am 13. Juli 1913 um 4 Uhr und 8 Minuten in der Früh war es soweit: der 22jährige startete in Bern seine Blériot XI und zog sie spiralenförmig nach oben. Um 6.10 Uhr durchquerte er auf einer Rekordhöhe von 3600 Metern die Hochalpen – genau in der Mittellinie zwischen Jungfrau (4166 m) und dem Mönch (4105 m). Danach gelangte er ohne Probleme nach Domodossola und von da aus nach Mailand. Nach vier Stunden und 34 Minuten empfing ihn in Italien eine jubelnde Menschenmenge.
Bider machte daraufhin Karriere in der Schweizer Luftfahrt. Als im Sommer 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde er Chefpilot der neu gegründeten Fliegergruppe. Seine Fliegerkarriere dauerte allerdings nur sechseinhalb Jahre. Am 7. Juli 1919 verunglückte Oskar Bider bei einem missglückten Kunstflug im Zürcher Dübendorf. Er starb 27jährig, fünf Tage vor seinem 28. Geburtstag.