- Die venezolanischen Streitkräfte führen an der Grenze zum Nachbarland ein ausgedehntes Manöver durch.
- An der Übung sollen 150’000 Soldaten teilnehmen, wie der Generalstab mitteilte.
- Dabei handle es sich um «Friedenstruppen», die notfalls aber auch kämpfen würden, so der Armeechef Remigio Ceballos.
«Wir respektieren die Streitkräfte weltweit, aber wir haben vor niemandem Angst», sagte Ceballos. Bis zum 28. September sollen die rund 150’000 Soldaten verschiedene Szenarien durchspielen – unter anderem auch jenes einer möglichen Invasion Venezuelas.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hatte Kolumbien in der vergangenen Woche vorgeworfen, einen «militärischen Konflikt» provozieren zu wollen. Nach der Ankündigung ehemaliger Farc-Rebellen, den bewaffneten Kampf wieder aufnehmen zu wollen, verwickle die kolumbianische Regierung nicht nur ihr eigenes Land in einen «schlimmer werdenden Krieg», sondern sie nutze auch «unbegründete Vorwürfe, um Venezuela zu drohen», so Maduro.
Angespannte Beziehungen
Maduro versetzte deshalb Militäreinheiten an der 2200 Kilometer langen Grenze zu Kolumbien in erhöhte Alarmbereitschaft.
Die Beziehungen zwischen dem sozialistischen Präsidenten Maduro und seinem kolumbianischen Kollegen Iván Duque sind schon länger angespannt. Seit ein ehemaliger Farc-Anführer erklärte, den bewaffneten Kampf in Kolumbien wiederaufzunehmen, hat sich die Lage verschärft. Duque kündigte die Schaffung einer Spezialeinheit an und unterstellte Venezuela, den Farc-Rebellen «Unterschlupf und Unterstützung» zu gewähren.
Caracas hatte im Februar seine Beziehungen zu Bogotá abgebrochen, nachdem Kolumbien seine Unterstützung für den Maduro-Rivalen und selbsternannten Interimspräsidenten Juan Guaidó erklärt hatte.