Die Zahlen seien vorläufig, sagt die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Genf. Berichte über 300 weitere Todesfälle im Mittelmeer würden noch untersucht und seien in der Statistik nicht berücksichtigt.
Zahl deutlich höher
In den vergangenen drei Jahren seien am Tag im Schnitt 17 Flüchtlinge ums Leben gekommen.
Die Zahl für 2016 aber liegt deutlich höher als 2015 und 2014 mit jeweils unter 6000 Todesfällen. Das liegt zum grossen Teil daran, dass mehr Fälle bekannt sind und erfasst werden.
Selbst die aktuelle Zahl sei aber womöglich nur die Spitze eines Eisbergs. «18'501 Todesfälle in drei Jahren – das ist einfach schockierend», sagte IOM-Generaldirektor Willam Lacy Swing. Die einzige Lösung für weniger Tote sei der legale und sichere Weg der Migration.
Weniger Migranten via Mittelmeerroute
Über die beiden wichtigsten Mittelmeerrouten sind nach Erkenntnissen von EU-Grenzschützern 2016 deutlich weniger Migranten nach Europa gekommen als im Jahr zuvor. Die Zahl sei um zwei Drittel auf 364‘000 zurückgegangen, teilte die Behörde Frontex mit. Während die Zahl der Neuankömmlinge auf den griechischen Inseln und dem Festland um 79 Prozent zurückging, wurden in Italien so viele Einwanderer wie nie zuvor gezählt. Die Zahl sei um fast ein Fünftel auf 181‘000 gestiegen. Den Rückgang in Griechenland führte Frontex auf das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei sowie auf verstärkte Grenzkontrollen in den Balkanstaaten zurück. In Italien werde dagegen der wachsende Migrationsdruck aus Afrika spürbar. Auf dieser Route kämen die meisten Einwanderer aus Nigeria, gefolgt von Eritrea und Guinea. In Griechenland seien es dagegen nach wie vor Migranten aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. |