- Die irische Bevölkerung soll über das Abtreibungsverbot abstimmen.
- Ungeborene Kinder sind in Irland per Verfassungszusatz genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter.
- Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen faktisch unmöglich, selbst wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.
Nun sollen sich die Stimmberechtigten dazu äussern, ob dieser Verfassungszusatz gestrichen werden soll. Das teilte der irische Ministerpräsident Leo Varadkar nach einer Kabinettssitzung per Twitter mit.
Die Volksabstimmung soll im Mai oder Juni stattfinden. Das genaue Datum werde nach Beendigung der Parlamentsdebatten und den Abstimmungen im Unterhaus und Oberhaus verkündet; er sei aber zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden könne.
«Wir wissen, dass jedes Jahr Tausende irische Frauen – aus jedem Bezirk des Landes – für Abtreibungen ins Ausland gehen. Wir wissen, dass viele Frauen Abtreibungspillen per Post erhalten, um ihre Schwangerschaften zu beenden. Es gibt Abtreibung in Irland, aber sie ist nicht sicher, nicht geregelt und illegal», schrieb Varadkar.
Falls sich eine Mehrheit für die Streichung ausspricht, hätte das Parlament die Möglichkeit, Abtreibungen bis zur zwölfte Schwangerschaftswoche zu legalisieren.