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Ausbreitung von Covid-19 Italien will offenbar alle Schulen schliessen

  • Inzwischen sind weltweit über 93'000 Infektionen und mehr als 3200 Todesfälle erfasst. Mehr als 50'000 Menschen weltweit haben sich schon vom Virus erholt.
  • Betroffen sind vor allem das Ursprungsland China, Iran und Südkorea. In Italien meldeten Nachrichtenagenturen zunächst, dass landesweit alle Schulen und Universitäten bis Mitte März geschlossen werden sollen.
  • Doch darüber herrscht offenbar Verwirrung. Schulministerin Lucia Azzolina erklärte, der Entscheid sei noch nicht gefallen. Sie wollen in «den kommenden Stunden» entscheiden.
  • Laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sind insgesamt rund 3.4 Prozent von den mit dem Coronavirus infizierten Menschen gestorben. Damit sei die Sterblichkeitsrate deutlich höher als bei Grippe. Es wird jedoch eine hohe Dunkelziffer vermutet, was auf eine niedrigere Sterblichkeitsrate als 3.4 Prozent hinweisen würde.

Infektionen Europa

Italien: Das Land erwägt wegen des Coronavirus, die Schulen im ganzen Land zu schliessen. Sie sollten ab Donnerstag bis 15. März geschlossen bleiben, berichteten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos am Mittwoch unter Berufung auf Regierungskreise. Schulministerin Lucia Azzolina erklärte jedoch, die Entscheidung sei noch nicht gefallen. Dies solle «in den kommenden Stunden» geschehen.

Italien ist in Europa das am schwersten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffene Land. Bis Dienstag zählten die Behörden 79 Tote. Insgesamt haben sich mehr als 2500 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Viele sind jedoch auch schon wieder genesen. Bisher waren vor allem die Schulen im stark betroffenen Norden des Landes geschlossen. Elf Gemeinden im Norden, in der Lombardei und Venetien sind bereits die zweite Woche gesperrt. In der Lombardei, der Emilia-Romagna und in Venetien sind die Fallzahlen besonders hoch.

Deutschland: Die Zahl der bestätigten Infektionen ist auf 244 gestiegen. Dies teile das Robert-Koch-Institut mit. Die meisten Fälle gibt es weiterhin in Nordrhein-Westfalen, wo inzwischen mehr als 100 Erkrankte bekannt sind. Erstmals ist in der Hauptstadt Berlin ein Patient nachweislich am Coronavirus erkrankt. Infolge des Coronavirus ist die Buchmesse Leipzig abgesagt worden. Genesen sind 16 Menschen.

Grossbritannien: Die Zahl der Infektionsfälle in Grossbritannien ist auf 53 gestiegen. Dies teilte Gesundheitsminister Matt Hancock mit. Acht Personen haben sich von der Erkrankung erholt.

Übriges Europa: In Österreich wurden 27 Infektionen gezählt. In Frankreich sind gut 212 Personen infiziert – vier Patienten sind verstorben. 12 Personen sind genesen. Spanien hat aktuell rund 193 Infizierte, eine Person ist an der Krankheit gestorben. Zwei Menschen haben sich von der Krankheit erholt. Auch in vielen weiteren Ländern gibt es Infektionen. Polen meldete am Mittwoch den ersten bestätigten Fall.

Infektionen weltweit

China: Erneut breitete sich das Virus am Dienstag weltweit deutlich rasanter aus als in seinem Ursprungsland China. Dort meldeten die Behörden 125 Neuinfektionen und 31 weitere Todesopfer – ausserhalb Chinas waren es knapp 2500 Neuinfektionen sowie 46 weitere Tote. Die meisten Fälle wurden erneut in der besonders schwer getroffenen Provinz Hubei registriert, wo das Virus Ende Dezember erstmals auftauchte. Seit Ausbruch der Lungenkrankheit sind in China insgesamt 2943 Menschen daran gestorben.

Iran: In Iran steigt die Zahl der Covid-19-Fälle unaufhaltsam. 92 Menschen sind bis jetzt gestorben, rund 2922 infiziert. Unbestätigten Berichten zufolge sollen auch 23 Abgeordnete unter den Infizierten sein. Das Land hat damit die höchste Zahl der Todesfälle ausserhalb Chinas. 552 Menschen haben sich von der Krankheit erholt.

Irak: Der Irak meldet den ersten Toten durch das Coronavirus. Der Irak pflegt enge Beziehungen zum benachbarten Iran, der von Virus stark betroffen ist. Die irakischen Behörden haben bisher 31 Coronavirus-Fälle gemeldet.

Japan: In Japan schlossen am Montag die meisten Schulen für einen Monat. Im Land selber sind inzwischen 293 Infektionen und 6 Todesfälle registriert. Zählt man die erkrankten Passagiere und Crewmitglieder des Kreuzfahrtschiffes «Diamond Princess» dazu, sind es fast 1000 Ansteckungen in Japan. Das Schiff war vor zwei Wochen unter Quarantäne gestellt worden, weil ein 80-Jähriger aus Hongkong positiv auf das Coronavirus getestet worden war. 706 Passagiere und Crewmitglieder hatten sich danach angesteckt. 43 Personen sind genesen.

Südkorea: Besonders stark breitet sich das Virus in Südkorea aus. Die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen ist dort auf 5328 gestiegen, so viele wie nirgendwo sonst ausserhalb Chinas. Laut den Gesundheitsbehörden kletterte die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, auf 28. 41 Menschen haben die Krankheit bis jetzt hinter sich.

USA: In den Vereinigten Staaten starben nach örtlichen Medienberichten mindestens zwei Menschen infolge der Infektion. Über 127 Coronavirus-Fälle wurden im Land gemeldet. Einige waren Passagiere des Kreuzfahrtschiffes «Diamond Princess». Aus den USA werden sechs Personen als geheilt gemeldet.

Aus Chile und Argentinien wurde je eine bestätigte Infektion gemeldet.

In Ecuador wurden sieben Fälle von Infektionen bestätigt.

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