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Besuch im Katastrophengebiet Trumps peinlicher Auftritt auf Puerto Rico

Auf Puerto Rico wäre ein Präsident gefragt gewesen, der Mitgefühl zeigt. Doch diese Mission hat Trump zünftig verpatzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump ist knapp zwei Wochen nach Hurrikan «Maria» nach Puerto Rico gereist.
  • Bei seinem Besuch hob er die aus seiner Sicht relativ niedrige Opferzahl hervor.
  • Hilfe für die Tausenden Obdachlosen auf der Insel ist mittlerweile unterwegs.

Zehn Tage dauerte es, bis US-Präsident Donald Trump Puerto Rico erstmals besuchte. Die zerstörte Karibikinsel gehört zu den Vereinigten Staaten. Kaum aus dem Flugzeug gestiegen, fingen die Peinlichkeiten an. «Es war eine tolle Reise. Und der Ort hier ist wunderschön», sagte Trump.

Bloss: Die Insel, auf der 3,4 Millionen Menschen leben, ist schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die meisten Menschen haben weiterhin keinen Strom, es fehlt an fast allem. Selbst Spitäler funktionieren nur notdürftig. Die Hilfe ist viel zu spät angelaufen.

Wirklich schlimm waren die Hurrikanschäden für Puerto Rico ja nicht – gemessen an einer wirklichen Katastrophe wie dem Hurrikan Katrina.
Autor: Donald Trump US-Präsident

Doch Trump sieht das anders. Er wollte sich selber auf die Schulter klopfen, sein Krisenmanagement gewürdigt wissen. Und sich auch ein bisschen lustig machen: «Das Geld für die Hilfe für euch hat leider das Bundesbudget ein bisschen aus dem Lot gebracht», meinte er.

Und: «Wirklich schlimm waren die Hurrikanschäden für Puerto Rico ja nicht – gemessen an einer wirklichen Katastrophe wie dem Hurrikan Katrina›.» Dieser hatte vor zwölf Jahren in New Orleans mehr als 1800 Todesopfer gefordert.

Damit verglichen, so Trump, könnten die Puerto-Ricaner doch stolz sein. Dem Gouverneur der Insel, Ricardo Rossello, attestierte er, man habe mit ihm gut zusammenarbeiten können, obschon er ein Demokrat sei. Als wäre die Kooperation nach einem Katastrophenfall keine Selbstverständlichkeit.

Die offiziellen Vertreter der Insel mussten gute Miene zum bösen Spiel machen. Ausser die Bürgermeisterin der Hauptstadt San Juan, Carmen Yulin Cruz, die offen sagte, das Ganze sei eine PR-Übung gewesen. Sie dürfte den meisten Inselbewohnern aus der Seele gesprochen haben. Jedenfalls begegneten sie nicht einem US-Präsidenten, der so auftrat, als empfinde er echtes Mitgefühl.

Die Schäden werden inzwischen auf 90 Milliarden Dollar geschätzt. Die Zahl der Todesopfer musste kurz nach Trumps Visite von 16 auf 34 korrigiert werden.

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