- Eine Woche, nachdem das Todesurteil gegen sie aufgehoben worden war, ist die Christin Asia Bibi in Pakistan aus dem Gefängnis freigekommen.
- Sie sitze «in einem Flugzeug, aber niemand weiss, wo sie landen wird», sagte ihr Anwalt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
- 2010 war Bibi wegen angeblicher Gotteslästerung im vorwiegend muslimischen Pakistan zum Tode verurteilt worden.
Der Oberste Gerichtshof Pakistans hatte am Mittwoch vergangener Woche das Todesurteil gegen Bibi wegen Gotteslästerung aufgehoben. Er sprach die Frau, deren Fall international für Aufsehen gesorgt hatte, von allen Vorwürfen frei. Nach Bekanntwerden des Urteils kam es in dem konservativ-muslimischen Land zu tagelangen Protesten von Islamisten.
Am Freitag einigte die Regierung in Islamabad sich mit der Islamistenpartei Tehreek-e-Labaik darauf, dass die Islamisten Berufung gegen die Gerichtsentscheidung einlegen dürfen. Der freigesprochenen Bibi wurde die Ausreise zunächst untersagt. Am Mittwoch ging in dem Gefängnis in der Stadt Multan, in dem die Christin festgehalten wurde, dann aber eine Entlassungsanordnung ein.
Asylgesuche gestellt
Bibis Ehemann Ashiq Masih hatte die USA, Grossbritannien und Kanada darum gebeten, seiner Frau und der Familie zur Ausreise aus Pakistan zu verhelfen und ihnen Asyl zu gewähren. Er fürchtet demnach um das Leben der gesamten Familie. Ihr Anwalt Malook ist bereits in die Niederlande geflohen.