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Ehemaliger Kabinettschef verhaftet
Aus Tagesschau vom 04.08.2015.
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International Brasiliens Justiz verhaftet ehemaligen Kabinettschef

In der Korruptionsaffäre um den brasilianischen Ölkonzern Petrobras ist der ehemalige Kabinettschef von Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva festgenommen worden. Er soll Anstifter eines riesigen Korruptionssystems innerhalb des staatlichen Ölkonzerns gewesen sein.

Die brasilianische Staatsanwaltschaft hat die Verhaftung von insgesamt 14 Verdächtigen in der Korruptionsaffäre um den Ölkonzern Petrobras bekanntgegeben. Unter ihnen befindet sich José Dirceu, der von 2003 bis 2005 das Kabinett des damaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva leitete.

José Dirceu.
Legende: José Dirceu soll Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet über elf Millionen Franken entgegengenommen haben. Keystone

Dirceu steht den Angaben zufolge in Verdacht, Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet mehr als elf Millionen Franken von Firmen entgegengenommen und über fiktive Dienstleistungen seiner Beratungsfirma abgerechnet zu haben. Die Ermittler untersuchten die Frage, ob Dirceus Rolle in dem Skandal weit über die eines blossen Profiteurs hinausgehe und ob er in seiner Zeit als Kabinettschef das «System Petrobras» mit geschaffen habe, hiess es weiter.

Dirceu verbüsst derzeit bereits einen siebenjährigen Hausarrest wegen eines Parteibestechungsskandals.

Die Petrobas-Affäre

In den Jahren 2004 bis 2014 sollen in Brasilien mehr als zwei Dutzend Firmen, zumeist grosse Baukonzerne, Schmiergelder an Petrobras gezahlt haben, um an lukrative Aufträge zu kommen. Petrobras zahlte ebenfalls Bestechungsgeld, unter anderem an Politiker. In dem Korruptionsskandal werden neben Unternehmern auch 13 Senatoren und 22 Abgeordnete verdächtigt. Auch Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff geriet unter Druck, weil sie in den Jahren 2003 bis 2010 selbst dem Petrobras-Aufsichtsrat vorstand. Rousseff versichert aber, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben. Ihre Arbeiterpartei soll bis zu 200 Millionen Dollar an Schmiergeldern von dem Staatskonzern erhalten haben. Insgesamt geht es in der Affäre um rund vier Milliarden Dollar.

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