International - Clinton gegen Trump: Wer hat die besseren Karten?
Nach den Conventions beginnt in den USA nun die heisse Phase des Wahlkampfes für den Einzug ins Weisse Haus. SRF-Korrespondent Beat Soltermann analysiert Ausgangslage und Aussichten der beiden Kandidaten im Direktvergleich.
Seit George Bush Senior war kein Kandidat derart gut auf das Amt vorbereitet wie Hillary Clinton. Sie ist seit ihrer Jugend politisch aktiv, war First Lady, Aussenministerin, Senatorin und kennt alle wichtigen Akteure der Weltpolitik. Würde sie gewählt, wäre Clinton von Tag eins an bereit.
In erster Linie spricht für Trump, dass er kein Politiker ist. Im Unterschied zum republikanischen Parteiestablishment verfügt er über ein unglaubliches Gespür dafür, was einem grossen Teil der Basis unter den Nägeln brennt. Insbesondere spricht Trump die Angst vor Wohlstandsverlust an.
Was gegen die Kandidaten spricht
Hillary Clinton
Donald Trump
Clintons Plus ist gleichzeitig auch ihr Handicap. Während eines Lebens
in der Politik hat sie viele Spuren hinterlassen, auch negative. Auf
viele Menschen in den USA wirkt sie unsympathisch.
Selbst viele Republikaner sehen in Trump nicht einen echten
Konservativen, sondern schlicht einen Opportunisten. Niemand weiss,
wofür er – ausser für sich selbst – tatsächlich steht.
Rückhalt bei den eigenen Parteigängern
Hillary Clinton
Donald Trump
Vieles hängt davon ab, wie sich das Lager von Bernie Sanders verhalten wird. Nicht wenige seiner Anhänger sagen: «Entweder wir wählen Sanders oder niemanden». Für Clinton ist es von grösster Bedeutung, möglichst viele Unterstützer ihres bisherigen Rivalen an Bord zu holen.
Trotz der Vorbehalte scheinen die Zeiten vorbei, in denen es vielen Republikanern undenkbar schien, Trump zu wählen. Er wird erstaunlich viele republikanische Stimmen bekommen. Selbst der einflussreiche Sprecher des Repräsentantenhauses, Paul Ryan, hat sich hinter Trump gestellt.
Aussicht auf Stimmen aus dem gegnerischen Lager
Hillary Clinton
Donald Trump
Selbst unter jenen Republikanern, die sich noch immer gegen Trump stellen, wird es für Clinton schwer, Stimmen zu bekommen. Seit jeher sind die Clintons für die Republikaner ein rotes Tuch.
Insbesondere im sogenannten Rust Belt im Nordosten der USA kommt Trump auch in traditionell demokratischen Kreisen gut an. Viele Industriearbeiter könnten hier ihre Hoffnung in ihn setzen.
Zusätzliche Stimmen dank des Vizepräsidentschaftskandidaten
Hillary Clinton
Donald Trump
Clinton entschied sich gegen Elizabeth Warren, mit der sie die Sanders-Anhänger sofort an Bord gehabt hätte. Tim Kaine spricht dafür fliessend Spanisch und hat das Format, sie jederzeit beerben zu können. Ausserdem ist er Senator für Virginia. Gelingt dank ihm ein Sieg im Swing State, könnte das entscheidend sein.
Mike Pence könnte Trump zu Stimmen innerparteilicher Kritiker verhelfen. Er unterstützte im Vorwahlkampf noch Ted Cruz und fungiert für Trump nun gewissermassen als «Gütesiegel für konservative Werte». Zudem geniesst der Gouverneur von Indiana in evangelikalen Kreisen höchstes Ansehen.
Die entscheidende Wendung zugunsten eines der Kandidaten
Die sogenannte October Surprise ist in den USA ein bekanntes Phänomen. Ein Ereignis, das eine Wahl im letzten Moment entscheidend beeinflusst. So wie beispielsweise der verheerende Hurricane Sandy, der es Barack Obama 2012 ermöglichte, sich als starker Commander in Chief zu profilieren und ihm mit die Wiederwahl sicherte. Wem so ein Ereignis, beispielsweise auch eines in der internationalen Politik, heuer mehr nützen würde, ist kaum vorauszusagen. Umso mehr, als dass im bisherigen Wahlkampf ohnehin alles anders ist und kaum etwas so eintraf, wie prognostiziert.
Das könnte den Kandidaten entscheidend schaden
Hillary Clinton
Donald Trump
Sie selbst. Clintons Lager schafft es immer wieder, die Kandidatur durch Skandale wie die E-Mail-Affäre oder die angebliche Manipulation des Vorwahlkampfes selbst zu beschädigen. Was kommt als nächstes?
Gemessen an bisherigen Wahlkämpfen hat Trump im Grunde schon alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, ohne dass es ihm geschadet hätte. Welcher Fehler soll ihm jetzt noch etwas anhaben können?
srf/solb/kalo; schp
Sendungen zum Artikel
200 Tage mit Donald Trump
DOK(Link zur Sendung) vom 30.03.2016, 22:55 Uhr
Video 'Was hält die Wallstreet von Clinton und Trump?' abspielen
Aus 'SRF Börse' vom 26.07.2016, 19:25 Uhr (Link zur Sendung)
Was hält die Wallstreet von Clinton und Trump?
SRF Börse(Link zur Sendung) vom 26.07.2016, 19:25 Uhr
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.