In Calais halten sich nach aktuellen Schätzungen rund 4000 Flüchtlinge auf. Das Lager ist unter dem Namen «neuer Dschungel» bekannt geworden. Bisher leben die Menschen hier behelfsmässig in Zelten, unter Plastikplanen oder in Holzverschlägen.
Von Calais aus hoffen Tausende, nach Grossbritannien zu kommen: Auf einem Lastwagen oder mit einem Zug – diese werden hier für die 50 Tunnelkilometer nach Grossbritannien abgefertigt.
Fünf Millionen Euro für Container
Nun setzt die französische Regierung gut fünf Millionen Euro aus EU-Mitteln ein, um ein festeres Lager mit Platz für 1500 Menschen zu errichten. Die ersten Container konnten am Montag bezogen werden. Sie sollen die Lage für die in Calais lebenden Flüchtlinge verbessern.
Für Kritik sorgt, dass der Zugang zu den Containern mittels Handabdruck auf einem elektronischen Gerät kontrolliert wird. Nachrichtenagenturen zitieren Flüchtlinge, die befürchten so nicht mehr aus dem Lager wegzukommen.
Weitere Camps geplant
Nur wenige Kilometer weiter soll zudem in der französischen Gemeinde Grande-Synthe bei Dunkerque ein Flüchtlingslager nach internationalen Standards für rund 2500 Migranten entstehen.
In Grossbritannien erhoffen sich viele Flüchtlinge einfachere Bedingungen, weil sie Verwandte haben oder nur Englisch sprechen. Deswegen stellen sie keinen Asylantrag in Frankreich, obwohl sie nach Angaben des französischen Innenministeriums gute Chancen auf Anerkennung hätten.