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Wahlen in Grossbritannien Corbyn ist Labour – reicht das?

Die Labour-Partei setzt auf Jeremy Corbyn. Doch der weiss ausserhalb der Parteipolitik wenig zu überzeugen.

Die politische Karriere des britischen Labour-Chefs Jeremy Corbyn brauchte lange, um in Fahrt zu kommen. Mehr als 30 Jahre lang sass der 68-Jährige für seinen Londoner Wahlkreis Islington North als Labour-Hinterbänkler im Parlament.

Er gilt als ehrliche Haut und kämpft nicht mit den schmutzigen Tricks der politischen Konkurrenz. Persönliche Angriffe und Schmähungen beantwortet er grundsätzlich nicht. «Das ist nicht mein Stil», sagt der 68-Jährige. Der dreifache Vater und in dritter Ehe verheiratete Politiker konzentriert sich auf Sachfragen, die ihm wesentlich erscheinen. Das sind vor allem soziale Themen wie Wohnungsnot, der marode Zustand des Gesundheitssystems und die Renten.

Die Labour-Basis liebt ihn dafür. Sie wählte ihn 2015 nach den verlorenen Parlamentswahlen mit überwältigender Mehrheit ins Amt des Parteichefs. Noch deutlicher war sein Sieg ein Jahr später, als ihm nach dem Brexit-Votum der Briten eine rebellierende Labour-Fraktion das Vertrauen entzogen und in eine Neuwahl um den Parteivorsitz gezwungen hatte. Man muss dazu wissen: Corbyn profitierte von einer Welle von Neumitgliedern. Manche sagen, er habe die Partei gekapert.

Bei der Gesamtbevölkerung kommt der Linksaussen lange nicht so gut an. Umfragen zeigen, dass ihm nur eine kleine Minderheit der Briten das Amt des Premierministers zutraut.

Den EU-Austritt behandelte Corbyn wie eine unabwendbare Naturkatastrophe. Das vor Gericht von der Investmentmanagerin Gina Miller hart erkämpfte Recht des Parlaments, über die Scheidung von der EU abstimmen zu dürfen, gab Corbyn leichtfertig aus der Hand. Er wies seine Fraktion an, für das Brexit-Gesetz zu stimmen, obwohl die Regierung alle Änderungsanträge der Opposition abgelehnt hatte.

Ähnlich verhielt er sich, als Premierministerin Theresa May vorgezogene Neuwahlen ankündigte. Er winkte den Antrag durch, obwohl alle Umfragen seiner Partei eine Niederlage voraussagten.

Es gilt als unwahrscheinlich, dass Corbyn die Wahl gewinnen wird. Er selbst hält an seinen Siegchancen fest. Den Medien wirft er Schwarzmalerei vor. «Sie sind besessen davon, die Labour-Partei zu beschädigen.»

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