Zum Inhalt springen

Corona in den Niederlanden Amsterdamer Hausärzte entlasten Spitäler

  • Nicht nur in der Schweiz, auch in den Niederlanden steigen die Corona-Ansteckungen.
  • Parallel dazu nimmt der Druck auf die Spitäler zu. Um diese zu entlasten, wollen Amsterdamer Hausärzte ihre Patientinnen und Patienten zu künftig zu Hause mit Sauerstoff und Medikamenten versorgen.

Seit Wochen ist Stella Zonneveld am Organisieren. Die Amsterdamer Hausärztin und Koordinatorin spricht mit Spitalleitungen, Testlabors, Virologen, Lungenspezialisten – kurzum mit allen, die helfen können, damit Covid-19-Erkrankte früher aus dem Spital entlassen werden können – oder erst gar nicht eingewiesen werden müssen.

Positive Testergebnisse direkt an den Hausarzt

Eine zentrale Rolle spielen in diesem Vorhaben die Testlabors. Zukünftig sollen sie nicht nur die Getesteten über das positive Ergebnis informieren, sondern auch deren Hausarzt oder Hausärztin. Denn diese wüssten, ob es sich um einen Risikopatienten handle, erklärt die Koordinatorin auf Anfrage von Radio SRF.

In einem solchen Fall nehme der betreffende Hausarzt direkt telefonischen Kontakt auf mit dem Patienten. So könne er an seiner Stimme hören, ob dieser – beispielsweise – Atembeschwerden hat und deshalb direkt ins Spital eingewiesen werden muss. Rasches Eingreifen kann die Erkrankung mildern und den Spitalaufenthalt verkürzen, das ist inzwischen bekannt.

Auch frühere Entlassung aus dem Spital als Ziel

Die Erfahrung der ersten Corona-Welle im Frühling hat gezeigt, dass Patienten oft so lange mit dem Anruf beim Hausarzt gewartet haben, bis sie direkt per Ambulanz ins Spital eingewiesen werden mussten.

Die Amsterdamer HausärztInnen wollen aber auch erreichen, dass Covid-19-Patienten früher aus dem Spital entlassen werden. Wer drei Tage stabil sei, können ohne weiteres vom Hausarzt zusammen mit der Spitex zu Hause mit Sauerstoff und mit dem entzündungshemmenden Dexamethason versorgt werden, erläutert die Hausärztin.

Neue Methode schlägt grosse Wellen

Schneller reagieren und früher aus dem Spital entlassen, mit dieser neuen Methode der Hausärztinnen und Hausärzte könnten jede Woche 50 Spitalbetten im Hotspot Amsterdam gespart werden. In voraussichtlich einer Woche soll damit begonnen werden.

Diese neue Amsterdamer Methode hat grosse Wellen geworfen, auch Hausärzte in anderen niederländischen Städten möchten zukünftig so vorgehen.

SRF 4, Heute Morgen, 06:00 Uhr

Meistgelesene Artikel