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Covid-19-Impfung Das sind die fünf Impf-Weltmeister

US-Präsident Joe Biden vermeldet einen Impf-Erfolg. Doch nicht nur in den USA geht es schneller voran als hierzulande.

US-Präsident Joe Biden hat einen veritablen Erfolg vermeldet: In seinen ersten 100 Amtstagen sollte es mindestens 100 Millionen Impfungen geben – nun wurde nach 37 Tagen bereits die Schwelle von 50 Millionen erreicht. Die USA sind mit ihrem Erfolg nicht allein. Während die Impfungen in der Schweiz und weiten Teilen Europas schleppend vorankommen, geht es andernorts wesentlich schneller. Ein Überblick über die «Impf-Champions».

Spitzenreiter bei den Covid-19-Impfungen ist Israel . Das Land hat mindestens eine Impfdosis bereits an 50 Prozent seiner 9.3 Millionen Bürger verabreicht, darunter auch an die Palästinenser in Ost-Jerusalem. Die Impfkampagne läuft seit dem 19. Dezember.

35 Prozent der Bevölkerung hätten schon beide Dosen des Pfizer-Impfstoffs erhalten, so Gesundheitsminister Yuli Edelstein. Damit haben sie handfeste Vorteile: Seit Sonntag können von einer Infektion genesene und gegen das Virus geimpfte Menschen mit dem «Grünen Pass» wieder Fitnessstudios, Theater und Sportereignisse besuchen sowie in Hotels übernachten.

Die Vereinigten Arabischen Emirate stehen auf Platz zwei, was die verabreichten Impfungen pro 100 Einwohner angeht, insgesamt wurden bereits knapp 5.8 Millionen Impfdosen verabreicht. Allerdings macht die offizielle Statistik des Landes keinen Unterschied zwischen erster und zweiter Dosis – wie viele der zehn Millionen Einwohner schon geimpft wurden, ist daher nicht klar. Jede Person mit ständigem Wohnsitz im Emirat erhält die Impfung kostenlos. Verimpft wird vor allem das chinesische Präparat von Sinopharm.

Auch Grossbritannien drückt bei den Impfungen aufs Tempo. Bisher haben rund 19 Millionen Menschen in Grossbritannien eine erste Dosis erhalten, das ist mehr als jeder dritte Erwachsene. Das Land will bis Ende Juli allen Erwachsenen ein Impfangebot machen. London hat seine Impfstoffe früh und in grossem Umfang bestellt – deshalb gibt es weniger Lieferengpässe als in den EU-Staaten. Das Vereinigte Königreich will überzählige Impfdosen zwar an ärmere Länder abgeben – aber erst, wenn die Briten geimpft sind.

Die ungleiche Verteilung der Impfstoffe

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Der Impferfolg der genannten Länder geht zulasten eines Grossteils der Welt. Weltweit wurde laut «Spiegel Online» so viel Impfstoff bestellt, dass jeder Mensch zweimal geimpft werden könnte – doch während einige Länder Impfdosen horten, ist in anderen Staaten noch gar kein Impfstoff angekommen.

Während etwa Grossbritannien bisher sieben Impfstoffdosen je Einwohner bestellt hat, kommt die Afrikanische Union mit mehr als einer Milliarde Menschen aus 55 Ländern lediglich auf 0.5 Dosen pro Kopf. Länder wie Jemen, Syrien, Ukraine oder Pakistan kommen sogar nur auf null bis 0.5 Dosen je Einwohner.

Die USA , auf Platz vier der Rangliste, wollen nach den ersten Impferfolgen weiter Druck machen. Präsident Biden kündigte eine umfangreiche Informationskampagne an, um die Amerikaner zur Impfung zu bewegen. Die Kampagne soll führende Persönlichkeiten aus allen Teilen der Gesellschaft einbeziehen. US-Experten befürchten allerdings, dass in den kommenden Monaten die Impfbereitschaft besonders unter Minderheiten abnehmen könnte. So zeigt sich bereits jetzt, dass Schwarze seltener als Weisse geimpft werden.

Erstaunlich erfolgreich ist auch Chile . Das südamerikanische Land hat mit 3.2 Millionen Menschen bereits knapp 17 Prozent seiner Bevölkerung mit einer Impfdosis versorgt. Im ersten Halbjahr sollen 80 Prozent, bis Ende des Jahres alle Einwohner geimpft worden sein. Die chilenische Regierung hatte bereits Mitte 2020 Impfdosen bei vielen Anbietern bestellt und sich so 35 Millionen Impfdosen gesichert. Zudem existiert im Land eine Impf-Infrastruktur, die bestens funktioniert. Und: Chile hat – anders als manch andere Länder Südamerikas – einen funktionierenden Staat.

SRF 4 News, 26.02.2021, 6:30 Uhr

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