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LKW-Attacke in Stockholm Das ist der aktuelle Stand der Ermittlungen

Ein 39-jähriger Usbeke ist verhaftet worden. Im Tatfahrzeug stellte die Polizei eine verdächtige Substanz sicher.

Karte Stockholm
Legende: Das Attentat ereignete sich im Zentrum Stockholms. SRF

Die Tat: Am Freitagnachmittag fuhr ein Lastwagen im Herzen Stockholms in eine Menschenmenge. Anschliessend raste das Fahrzeug in ein Einkaufszentrum und fing Feuer.

Das Tatfahrzeug: Der Lastwagen gehört einer Brauerei. Ein Sprecher sagte im schwedischen Radio, der Fahrer habe gerade ein Restaurant beliefern wollen, als ein Maskierter in die Fahrerkabine gesprungen und mit dem Wagen weggefahren sei.

Die Brauerei erklärte in einem Statement auf ihrer Internetseite dazu: «Unser Fahrer versuchte, das Fahrzeug zu stoppen, indem er sich davor stellte – aber musste zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden.» Der Mann wurde dennoch leicht verletzt und stehe unter Schock.

Unser Fahrer versuchte, das Fahrzeug zu stoppen, indem er sich davor stellte – aber musste zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden.
Video
Attacke in Stockholm: Der Tag danach
Aus Tagesschau vom 08.04.2017.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 42 Sekunden.

Der Lastwagen wurde in der Nacht zum Samstag abgeschleppt und soll nun kriminaltechnisch untersucht werden. Auf dem Fahrersitz des Lastwagens fanden die Ermittler derweil bereits ein Gerät. Es sei unklar, ob es sich dabei um eine Bombe handle.

Der mutmassliche Täter: Nach dem Anschlag verhaftete die Polizei im Norden Stockholm einen 39-Jährigen Usbeken. Der Festgenommene stimmt laut Polizei mit den Beschreibungen einer Person überein, die sich in der Nähe des Tatorts aufgehalten haben soll. Am frühen Samstagmorgen teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft mit, der Mann sei «terroristischer Verbrechen durch Mord» verdächtig. Die Polizei geht davon aus, dass der Festgenommene der Lenker des Lastwagens ist.

Die Behörden können nicht ausschliessen, dass der mutmassliche Täter bei seiner Tat Komplizen gehabt habe. In diesem Zusammenhang berichtete der TV-Sender SVT in der Nacht auf Samstag von einer zweiten Festnahme. Die Stockholmer Polizei bestätigte die Verhaftung jedoch nicht. Die schwedischen Behörden bleiben nichtsdestotrotz in Alarmbereitschaft. Zehn Tage lang sollen alle Ausreisenden an den Grenzen kontrolliert werden, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven dazu.

Hintergrund der Tat: Über das Motiv tappen die Sicherheitskräfte im Dunkeln. Derzeit untersuchen die Ermittler das Handy des festgenommenen Terrorverdächtigen und seine Profile in den sozialen Medien. Der Chef des Inlandsgeheimdienstes Sapo – Anders Thornberg – sagte, der Festgenommene sei seiner Behörde zwar seit dem Vorjahr bekannt, jedoch nicht Gegenstand von laufenden Ermittlungen gewesen.

Zudem konnten die Ermittler bislang keine Verbindungen zur Terrormiliz IS herstellen. «Wir konnten keine Verbindungen zu extremistischen Milieus bestätigen», sagte Anders Thornberg von der schwedischen Sicherheitspolizei.

Wir konnten keine Verbindungen zu extremistischen Milieus bestätigen.
Autor: Anders Thornberg Schwedische Sicherheitspolizei

Das Protokoll zur Attacke

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Alles zu den Ereignissen des Tages in Stockholm lesen Sie hier im Ticker.

Die Opfer: Dem Anschlag fielen vier Menschen zum Opfer. 15 weitere Personen wurden verletzt – acht davon befinden sich im Spital. Die Leichen wurden noch nicht identifiziert. Für die Opfer des Lkw-Anschlags soll es am Montagmittag eine Gedenkfeier und eine landesweite Schweigeminute geben, kündigte der schwedische Ministerpräsident Löfven an, nachdem er einen Strauss roter Rosen in der Nähe des Tatorts niedergelegt hatte.

Die Reaktionen: Die schwedische Königsfamilie hat schockiert auf das mögliche Attentat reagiert. «Ich und die gesamte Königsfamilie haben mit grösster Bestürzung die Informationen über das Attentat am Nachmittag in Stockholm entgegengenommen», schrieb König Carl XVI. Gustaf auf der Homepage der Königsfamilie. Schwedens Kronprinzessin Victoria und ihr Mann Prinz Daniel legten am Samstag in der Nähe des Tatorts rote Rosen nieder. «Ich fühle grosse Trauer und Leere», sagte die Thronfolgerin laut Boulevardzeitung «Aftonbladet». Auch mehrere europäische Staaten versicherten der schwedischen Bevölkerung ihre Solidarität.

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