Zum Inhalt springen

Header

Video
Schweden verfolgt und bestraft Freier seit 14 Jahren
Aus 10 vor 10 vom 26.11.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 23 Sekunden.
Inhalt

International Debatte in Europa: Wird käuflicher Sex strafbar?

Französische Parlamentarier fordern eine stärkere Bekämpfung des Sexgeschäfts. Freier sollen künftig bestraft werden. Auch in der Schweiz bekommt der Ruf nach einem harten Kurs Aufwind. Als Vorbild gilt Schweden.

Wer für Sex bezahlt, macht sich strafbar. Frankreichs Politiker debattieren heute in der Nationalversammlung einen harten Kurs gegen Prostitution.

Damit sind sie nicht alleine: In vielen Ländern Europas ist die Diskussion um das «älteste Gewerbe der Welt» wieder aufgeflammt. Oft wird dabei auf Skandinavien verwiesen. Schweden ging in dieser Frage schon früh eigene Wege. Bereits 1999 hat das Land die Freier kriminalisiert – als erstes Land der Welt. Trotz dem umstrittenen Erfolg der Massnahme überlegt sich nun auch Frankreich diesen Schritt.

Signalwirkung für Europa

«Wenn Frankreich sich in dieser Frage bewegt, hat dies eine Signalwirkung für andere europäische Länder», sagt Gregoire Thery, Generalsekretär der Hilfsorganisation Mouvement du Nid. Die Niederlande gingen den anderen Weg und haben im Jahr 2000 die Prostitution legalisiert. Die niederländische Regierung wurde in der Vergangenheit vermehrt kritisiert, dass sie so den Menschenhändlern in die Hände spielt. Auch sie will nun den kriminellen Organisationen das Handwerk legen, in dem sie Gesetze verschärft.

Die Schweiz hat, wie Österreich und Deutschland, eine liberale Gesetzgebung in diesem Bereich. Die Feministin Alice Schwarzer rückt dieses Thema im deutschsprachigen Raum auf die politische Agenda. In ihrem «Appell gegen die Prostitution» fordert sie ein Verbot dieses Geschäfts.

Schweizer Weg

Welche Richtung soll die Schweiz einschlagen? In Bern fordern Politiker vom Bundesrat bis 2015 einen Bericht darüber, welche Auswirkungen es haben würde, das Sexgeschäft für illegal zu erklären. Gleichzeitig stehen aber auch Forderungen nach mehr Rechten für die Prostituierten im Raum. Die Debatte wird auch in den Medien aufgegriffen. Ist Prostitution ein Verstoss gegen die Menschenwürde und gehört verboten? Oder zwingt ein Verbot die Frauen ins rechtliche Abseits und drängt sie so aus der Gesellschaft? Beide Lager argumentieren im Interesse der Prostituierten.

Mit dieser Begründung hat die Stadt Zürich erst im Sommer dieses Jahres Sexboxen zur Kontrolle des Strassenstrichs eingeführt. Trotz der Stärkung der Rechte von Prostituierten: Das Sexgeschäft in der Schweiz ist seit 1942 zwar toleriert, doch noch fehlt den geschätzten 25'000 Prostituierten die zivilrechtliche Anerkennung.

Prostitution in Europa: Ein Überblick

Ein Überblick über die unterschiedlichen Gesetzgebungen in Europa.
Legalisiert/LiberalEingeschränkt/KonservativVerboten/Restriktiv
SchweizGrossbritannienIsland
ÖsterreichFrankreichSchweden
DeutschlandFinnlandRumänien
HollandItalienNorwegen
BelgienLuxemburgIrland
GriechenlandUngarnAlbanien
PortugalTürkeiLiechtenstein
SpanienBosnien Herzegowina
DänemarkKroatien
Serbien
Bulgarien

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel