Legende:
Im März 1951 wird Mohammed Mossadegh zum Premierminister gewählt. Er ist Mitglied der Nationalen Front. Das Parteienbündnis steht in der Opposition zum amtierenden Schah. Das Ziel: die nationale Unabhängigkeit des Irans und die Verstaatlichung der Ölwirtschaft. Letzteres setzt er auch im Parlament durch.
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Legende:
Der Konflikt mit dem Herrscher Irans, Schah Mohammed Reza Pahlavi (Bild), ist vorprogrammiert. Das Land leidet unter einer Finanzkrise und die Rechte des Schahs werden vom Parlament eingeschränkt, Teile seiner Ländereien konfisziert. Der weltweite Druck auf das Land steigt. Fast alle internationalen Ölfirmen boykottieren den Iran.
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Legende:
1953 versucht der Schah seinen politischen Widersacher, den iranischen Premierminister Mossadegh, zu stürzen. Der Versuch scheitert. Im Bild: 16. August 1953, iranische Soldaten vor dem Polizeihauptquartier in Teheran.
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Legende:
Nach dem missglückten Staatsstreich flieht der Schah Reza Pahlavi (R) zusammen mit seiner Ehefrau Soraya Esfandiari Bakhtiari nach Paris.
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Legende:
Ölembargo, Finanzkrise, Demokratiebestrebungen sowie die Spannungen zwischen dem Schah und Premier Mossadegh hinterlassen Spuren im Land: In den grossen Städten kommt es zu Demonstrationen.
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Legende:
Premier Mohammed Mossadeghs Freude über die Flucht des Schahs währt nur kurz. Am 19. August 1953 führen Teile der iranischen Armee mit Hilfe des US-Geheimdienst CIA einen erfolgreichen Staatsstreich durch. Die USA befürchten eine Annäherung Mossadeghs an die Sowjetunion. Er ergibt sich und der Schah kehrt aus dem Exil zurück.
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Legende:
Der Schah leitet in den Jahren danach widerwillig demokratische Reformen ein. Doch er steigt zum Alleinherrscher auf – trotz schwerer Unruhen in den 1960er- und 1970er-Jahren. Religiöse Führer spielen dabei eine tragende Rolle. Allen voran: Ajatollah Ruholla Chomenei. Im Januar 1979 kommt es zur grossen Revolution. Der Schah flieht nach Paris.
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Die Revolution gegen den Schah versetzt den Westen in Alarmstimmung. Die USA betrachten den Schah als Garant für Stabilität. Für sie ist er ein Gegengewicht zum harten Kurs arabischer Regime und palästinensischen Hardlinern in der Region. Im Bild: Strassenszene während einer Demonstration in Teheran, 1978.
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Der schiitische religiöse Führer Ayatollah Ruhollah Chomeini trifft zwei Wochen nach der Flucht des Schahs in Teheran ein.
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Bereits vor der Revolution hat die Regierung die Forschung im Bereich Atomenergie vorangetrieben. Der Schah will die Energieversorgung des Landes damit ergänzen. Doch die Forschung wird aufgrund der innenpolitischen Entwicklungen unterbrochen. So werden die Arbeiten am Bau des Reaktors in Buschehr erst im Jahre 1979 fortgesetzt.
wikipedia.org
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Der Iran betonte stets den zivilen Nutzen der Atomenergie. Doch der Westen warf Teheran vor, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben. Sanktionen werden verhängt. Mit dem Amtsantritt von Präsident Mahmud Ahmadinedschad im Jahr 2005 erhält der Streit neuen Auftrieb. Im Bild: Ahmadinedschad beim Besuch der Urananreicherungsanlage in Natanz.
Reuters
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Mit dem Amtsantritt von Hassan Rohani im Jahr 2013 kommt es zu Fortschritten im Atomstreit. Rohani setzt vermehrt auf den Dialog, um so die Wirtschaftssanktionen zu lockern. Dies zeigte sich bereits bei den Atomgesprächen, die er vor seiner Wahl geleitet hatte. Im Juni 2015 ist es soweit: Es kommt zur Einigung, die Sanktionen werden gelockert..
Reuters
Die iranische Führung behauptet, eine «religiöse Demokratie» zu sein. Teilweise ist das auch nicht falsch. Demokratisch gewählt wird zwar – wer aber zur Wahl steht, wird nicht demokratisch entschieden. Eine Übersicht über das politische System im Iran.
Die politische Macht im Iran verteilt sich auf ein komplexes System von ernannten Geistlichen und gewählten Politikern in verschiedenen Institutionen. Seit der Revolution von 1979 ist der Staat eine islamische Republik, in der der schiitische Klerus in zentralen Fragen das letzte Wort hat. Aber: War das erste Parlament 1980 noch zu 63 Prozent von Mullahs dominiert, zählen heute nur noch elf Prozent der Abgeordneten zum Klerus.
Die Grundlagen:
Die Regierung im Iran ist an die Verfassung gebunden und daher eigentlich demokratisch.
Demokratie bedeutet allerdings nicht, dass das Parlament Gesetze nach dem Willen des Volkes verabschiedet. Diese werden allein aus dem Koran und der islamischen Tradition hergeleitet.
Religion und Staat bilden eine Einheit.
In einem islamischen Staat wie dem Iran gibt es keine Gewaltenteilung in Legislative, Exektuive, Judikative.
Ämter und Institutionen
Im Folgenden die wichtigsten Ämter und Institutionen im Überblick und wie sie zusammenhängen.
1. Der geistliche Führer (auch Revolutionsführer genannt)
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In Szene gesetzt: Ali Chamenei im Beisein der ihm unterstellten Militärspitzen des Landes.
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ist die höchste Instanz bei politischen Entscheidungen und steht laut Verfassung über Recht und Gesetz.
ist der Oberbefehlshaber der Armee und der regierungstreuen Revolutionsgarden.
bestimmt die Mitglieder des Schlichtungsrats sowie die 6 Kleriker des wichtigen Wächterrats. Die übrigen 6 Mitglieder werden vom Parlament auf Vorschlag des Obersten Richters ausgewählt. Dieser wiederum wird ebenfalls vom geistlichen Führer bestimmt.
Aktuell: Der Expertenrat ernannte Ali Chamenei 1989 nach dem Tod des Revolutionsführers Ayatollah Chomeini zu dessen Nachfolger auf Lebenszeit. Der 76-Jährige gilt als konservativ.
2. Der Wächterrat
Legende:
Wen das Volk wählen darf, entscheidet laut Verfassung der sogenannte Wächterrat.
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besteht aus 6 vom geistlichen Führer ernannten Klerikern und sechs vom Parlament gewählten Juristen.
dient als eine Art Verfassungsgericht. Jedes Gesetz muss von diesem Rat bestätigt werden. Er hat ein Vetorecht, um die Übereinstimmung aller Gesetze mit dem Islam sicherzustellen.
entscheidet über die ideologische Qualifikation der Kandidaten für die Präsidentschafts-, Parlaments- und Expertenrat-Wahlen. Er bestimmt über deren Zulassung zu den Wahlen.
Aktuell: Die Aussicht auf ein Ende der internationalen Isolation des Landes hat dem moderaten Präsidenten Rohani einen enormen Popularitätszuwachs beschert. Entsprechend reagierte der von Konservativen kontrollierte Wächterrat und liess von den rund 12‘000 Bewerbern für die 290 Parlamentssitze nach einem langwierigen Prozess erst Mitte Februar nur rund die – ihm einigermassen genehme – Hälfte zur Wahl zu.
3. Der Expertenrat
Legende:
Von ihm hängt in den kommenden Jahren indirekt der Kurs des Landes ab – der 88-köpfige Expertenrat.
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ist ein Gremium von bisher 86 und neu 88 Geistlichen. Sie werden nach der Vorauswahl durch den Wächterrat alle 4 Jahre vom Volk gewählt.
ist offiziell für die Kontrolle der Arbeit von Ayatollah Chamenei zuständig.
hat als Hauptaufgabe die Wahl eines Nachfolgers beim Tod des geistlichen Staatsoberhaupts. Da die Mitglieder des Expertenrats demokratisch gewählt werden, ist zumindest laut Verfassung auch die Ernennung des Führers Teil eines demokratischen Prozesses.
Aktuell: Der Wahl dieses Gremiums kommt eine grosse Bedeutung zu. Die 88 Mitglieder des Rates werden bis 2024 im Amt sein. Damit dürften sie den Nachfolger des konservativen geistlichen Führers Chamenei bestimmen. Um die politische Rückendeckung des moderaten Rohani einzudämmen und die mögliche Wahl eines gemässigten geistlichen Führers durch neu gewählte moderate Expertenräte zu verhindern, schloss der erzkonservative Wächterrat bei der Zulassung für die Wahl zum Expertenrat fast 80 Prozent der Bewerber für die 88 Sitze aus (nur 161 Zulassungen bei rund 800 Bewerbern).
4. Der Präsident
Legende:
Klerikal, aber moderat: Rohani ist seit 2013 im Amt und hat den Kurs des Landes deutlich verändert.
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wird vom Volk demokratisch gewählt.
ist dem religiösen Führer aber unterstellt, besonders bei strategischen Belangen.
steuert mit seinem Parlament die Wirtschafts-, Bildungs- und Sozialpolitik. Die Aussenpolitik bestimmt jedoch der geistliche Führer.
Aktuell: Hassan Rohani ist seit 2013 im Amt und hat den Kurs des Landes deutlich verändert – nicht zuletzt durch das Atomabkommen vom Juli 2015, das zu einer Aufhebung der westlichen Sanktionen geführt hat. Der konservative Wächterrat versucht weitere Rückendeckung für den Reformkurs des klerikalen, aber moderaten Rohani vor den Wahlen mit allen ihm zustehenden Mitteln zu verhindern.
5. Das Parlament
Legende:
Bisher zu weiten Teilen konservativ: Das iranische Parlament.
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besteht aus 290 Abgeordneten und wird alle 4 Jahre gewählt.
hat grossen Einfluss bei der Bestimmung der Wirtschafts- und Sozialpolitik.
darf wie der Präsident nur mit der Erlaubnis des geistlichen Führers Entscheide treffen.
Aktuell: Die Wahl des Parlaments gilt als Weichensteller für den bisher erfolgreichen Reformkurs Rohanis. Noch ist dieser Kurs nicht gefestigt. Rohani hat viele Kritiker, besonders im Parlament. Dieses wird seit drei Legislaturperioden von Konservativen und Hardlinern dominiert.
srf/agenturen/koua;spic
Sendungen zum Artikel
Video 'Nach dem Ende der Iran-Sanktionen' abspielen
Aus 'Tagesschau' vom 17.01.2016 (Link zur Sendung),
19:30 Uhr
Nach dem Ende der Iran-Sanktionen
Aus Tagesschau(Link zur Sendung) vom 17.01.2016,
19:30 Uhr
Video 'Rohani sucht Anschluss an die Welt' abspielen
Aus '10vor10' vom 26.01.2016 (Link zur Sendung),
21:50 Uhr
Rohani sucht Anschluss an die Welt
Aus 10vor10(Link zur Sendung) vom 26.01.2016,
21:50 Uhr
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