Eine Woche vor der Bundestagswahl in Deutschland haben die regierenden Christsozialen bei der Landtagswahl in Bayern die absolute Mehrheit im Parlament zurückerobert. Das zeigt das vorläufige Endergebnis.
«Sind wieder da»
Demnach kommt die Partei von Ministerpräsident Horst Seehofer auf 47,7 Prozent der Stimmen, was einer Mehrheit der Sitze im Landtag entspricht. Gleichwohl ist es das zweitschlechteste Abschneiden der CSU bei einer Bayern-Wahl seit 51 Jahren.
Seehofer hat sich erfreut über den Wahlsieg gezeigt. «Das ist ein grossartiger Wahlerfolg», sagte der CSU-Vorsitzende vor jubelnden Anhängern in München. «Jeder zweite Bayer hat uns gewählt. Wir sind wieder da.»
Grosse Verlierer
Ihr bisheriger Koalitionspartner FDP sackte von 8 auf 3,3 Prozent ab. Damit scheiterte sie an der Fünfprozenthürde und flog damit wieder aus dem bayerischen Parlament.
Die Sozialdemokraten als stärkste Oppositionspartei müssen sich mit 20,6 Prozent der Stimmen begnügen. Sie liegen nur zwei Punkte über ihrem schwächsten Resultat von 2008.
Die Grünen kamen auf 8,6 Prozent und verloren einen Punkt. Die Freien Wähler mussten ebenfalls Einbussen hinnehmen: Sie sanken von 10,2 auf 9 Prozent. Die Piraten scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die euroskeptische Alternative für Deutschland (AfD) trat bei der Landtagswahl nicht an. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 63,9 Prozent.
Rückenwind für Merkel
Das Wahlergebnis bedeutet mit Blick auf die Bundestagswahl am nächsten Sonntag Rückenwind für Bundeskanzlerin Angela Merkel. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der in Umfragen weit hinter Merkel liegt, kann aus dem Ergebnis keine positiven Impulse ziehen. Die Liberalen könnten womöglich mit Leihstimmen aus dem christdemokratischen Lager rechnen.
Laut SRF-Korrespondent Stefan Reinhart hat Merkel trotzdem noch eine harte Wahlkampfwoche vor sich. Die Wähler könnten nun meinen, das Rennen sei gelaufen, und nicht mehr zur Urne gehen, so die Einschätzung. Zudem sei der Kanzlerin ein Koalitionspartner erwachsen, der «fast platzt vor Selbstvertrauen». Seehofer werde seine Positionen noch stärker durchsetzen wollen.
Die CSU ist die bayerische Schwesterpartei von Merkels CDU und tritt nur in Bayern an. In der Bundesregierung ist sie mit drei Ministern vertreten. Sie hat das flächenmässig grösste deutsche Bundesland fast die ganze Nachkriegszeit über regiert. Sie schneidet meist deutlich besser ab als die CDU in den anderen Bundesländern. Die 9,5 Millionen Wahlberechtigten in Bayern entsprechen rund 15 Prozent der gesamten deutschen Wählerschaft.
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