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Die Antrittsrede von US-Präsident Donald Trump
Aus News-Clip vom 20.01.2017.
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Amtseinführung in Washington Donald Trump rückt Amerika ins Zentrum seiner Politik

Der neu vereidigte US-Präsident verspricht den Amerikanern bessere Zeiten und will die Macht zurück an das Volk geben.

  • Mit der klassischen Vereidigungzeremonie ist Donald Trump in sein neues Amt eingeführt worden.
  • In seiner ersten Ansprache fokussierte er seine zukünfigte Politik auf die USA.
  • Vor der Zeremonie kam es in Washington zu gewaltsamen Protesten.
  • Nach der «Inauguration Parade» vom Kapitol zum Weissen Haus ist die Familie Trump am Nachmittag im Regierungssitz angekommen.
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Donald Trump legt den Amtseid ab
Aus News-Clip vom 20.01.2017.
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Donald Trump ist der 45. Präsident der USA. Auf den Stufen des Kapitols nahm der Oberste Richter der USA, John Roberts, die Vereidigung vor. Trump schwor auf zwei Bibeln: auf seine eigene und auf die des früheren US-Präsidenten Abraham Lincoln.

Die Vereidigungszeremonie für Donald Trump wurde eingeleitet von Missouris republikanischem Senator Roy Blunt, es folgten Gebete von Religionsvertretern.

Der Minderheitsführer im Senat, der demokratische Senator New Yorks, Charles Schumer, appellierte in seiner Rede für eine friedvolle Machtübergabe und Wahrung der Grundfreiheiten.

Vor Trump wurde bereits Vize-Präsident Mike Pence vereidigt. Am Freitagmorgen hatte Trump gemeinsam mit seiner Frau Melania an einem Gottesdienst in der Kirche St. John teilgenommen. Anschliessend wurden beide von dem scheidenden Präsidenten Barack Obama und seiner Frau Michelle im Weissen Haus empfangen.

Das politische Programm Trumps

Im Anschluss an die Vereidigungszeremonie hielt Trump seine erste Rede als Präsident. Dabei dankte er zu Beginn Barack und Michelle Obama für ihre Hilfe anlässlich der Amtsübergabe.

Die heutige Feier habe eine besondere Bedeutung, sagte Trump:

Es gibt heute einen Machtübergang zurück von Washington an das Volk, zurück an Sie.

Washington sei es gut gegangen, aber das Volk habe die Kosten dafür tragen müssen. Arbeitsplätze seien abgewandert, das Establishment habe sich selbst geschützt.

Das alles ändert sich hier und jetzt.

Es spiele keine Rolle, welche Partei an der Macht sei, sondern dass die Regierung vom Volk kontrolliert werde. «Eine Nation ist dazu da, ihren Mitbürgern zu dienen», erklärte der neue Präsident. Die Armtustfalle habe zu viele in den Innenstädten betroffen, Fabriken rosteten vor sich hin und seien Grabsteine in der Landschaft der Nation. Und die USA hätten ein Bildungssytem, das viele Mittel bekomme, es aber nicht schaffe, jungen Studenten mit Weisheit zu erfüllen.

Trump legt eine harte politische Linie vor

Die USA hätten viel zu lange unter Verbrechen, Drogen und Bandenkriminalität gelitten, sagte Trump.

Dieses Gemetzel hört heute auf.

Weiter kritisierte Trump, es seien Billionen Dollar in Übersee ausgegeben worden, während in der Heimat die Infrastruktur gelitten habe. Er kündigte an, Jobs in den USA davor zu schützen, von anderen Ländern abgezogen zu werden.

Viele Jahrzehnte lang habe man die Armeen anderer Länder finanziell unterstützt, während die eigene Armee ausgehungert wurde. Und die Grenzen anderer Länder verteidigt, aber man habe sich geweigert, die eigenen zu verteidigen.

Er bekräftigte seine aussenpolitische Doktrin: Es werde zu allererst um Amerika gehen, «America first». Die zwei einfachen Regelen seien:

Kauft amerikanisch und stellt amerikanisch an.

Aussenpolitisch kündigte Trump an, die alten Allianzen zu verstärken, neue zu bilden und die zivilisierte Welt gegen radikal-islamischen Terrorismus zu vereinen.

«Inauguration Parade» über die Pennsylvania Avenue

Nach der Vereidigungszeremonie fuhr der ehemalige und der neue Präsident in der «Inauguration Parade» vom Kapitol zum Weissen Haus. Kurz vor dem Regierungssitz stieg er am Ende der rund drei Kilometer langen Strecke ein zweites Mal aus der Präsidentenlimousine und ging an der Seite seiner Frau Melania zu Fuss.

Er war bereits vorher einmal ausgestiegen, nahe seines unweit vom Weissen Haus gelegenen Trump International Hotels. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite standen Demonstranten, während (seine ehemaligen) Hotelangestellten und Unterstützer Trump zujubelten.

Der offizielle Teil des Tages wird für Trump mit dem Besuch dreier Bälle im Stadtzentrum enden.

Blick von Capitol Hill über die National Mall zum Obelisk Washington Monument.
Legende: Blick von Capitol Hill über die National Mall zum Obelisk Washington Monument. SRF EBU

Randale im Stadtzentrum

Kurz vor der Vereidigungszeremonie gab es in Washington gewaltsame Proteste. Mehrere hundert schwarz gekleidete und vermummte Demonstranten zogen randalierend durch das Zentrum der US-Hauptstadt.

Die Trump-Gegner warfen Steine und zerstörten Schaufensterscheiben. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Mindestens 95 Menschen wurden festgenommen, bestätigte die Polizei.

In Washington herrschten erhöhte Sicherheitsmassnahmen, grosse Teile der Innenstadt waren durch Beton- und Metallbarrikaden für den Autoverkehr abgesperrt. Laut Behördenangaben waren rund 28'000 Sicherheitsbeamte im Einsatz. Für Samstag werden Hunderttausende von Anti-Trump-Demonstranten zu einem Protestmarsch in Washington erwartet.

Donald Trump will das Establishment entmachten

Einschätzung von SRF-Korrespondentin Priscilla Imboden
«Es ist eine Machtübergabe von Washington an euch alle», verkündete der neue US-Präsident Donald Trump bei seiner Vereidigungsrede. Er werde dafür sorgen, dass nicht nur ein kleiner Kreis mächtiger Leute von der Regierungstätigkeit profitierten, sondern der einfache Mann und die einfache Frau, die zurückgelassen worden seien. «Das ist euer Tag» sagte Trump und erntete Applaus.

Viele in den USA verfolgen die Machtübergabe von Barack Obama zu Donald Trump mit Freude und Hoffnung. Sie glauben dem Multimillionär, der in eine reiche Familie geboren wurde und in einem goldbemalten Privatjet reiste, dass er ihr Champion sein wird. Mindestens so viele Menschen aber reiben sich die Augen, weiterhin ungläubig, dass ein Mann ohne Respekt für die demokratischen Institutionen, ins Weisse Haus Haus einzieht.

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