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International Dutzende Tote bei Massenpanik in Äthiopien

In Äthiopien sind nach einer Massenpanik bei einer religiösen Feier zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Laut Behörden wurden mindestens 52 Menschen getötet. Anhänger der Opposition sprachen gar von Hunderten Toten.

Menschen demonstrieren.
Legende: Plötzlich kippte die Feier: Menschen warfen Steine, riefen Parolen. Die Polizei reagierte, löste Panik aus. Keystone

Bei einer Massenpanik nach regierungskritischen Protesten sind in Äthiopien Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Eine religiöse Zeremonie in Bishoftu, rund 45 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Addis Abeba, wurde am Sonntag Schauplatz von Ausschreitungen.

Örtlichen Behörden zufolge wurden dabei mindestens 52 Menschen getötet. Anhänger der Opposition sprachen gar von Hunderten Toten. Ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur dpa berichtete von der Kundgebung von Schätzungen zwischen 50 und 300 Toten.

Parolen gegen die Regierung

Zu den Feierlichkeiten sollen mindestens zwei Millionen Menschen zusammengekommen sein. Das «Irreechaa» der Menschen in der Region Oromo entspricht etwa dem Erntedankfest.

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Äthiopien liegt am Horn von Afrika und gilt als einer der ärmsten Staaten der Welt. In dem Land leben etwa 100 Million Menschen. Demonstrationen werden regelmässig von der autoritären Regierung unterdrückt.

Augenzeugen berichteten, dass Teilnehmer Steine auf Sicherheitskräfte geworfen und Parolen gegen die Regierung gerufen hätten. Die Polizei setzte Tränengas ein und schoss mit scharfer Munition in die Luft.

Bei dem Versuch, dem Chaos zu entkommen, fielen Menschen in Strassengräben oder sprangen in einen nahegelegen Fluss und ertranken. Zahlreiche Verletzte wurden in nahe gelegene Spitäler gebracht.

Anhaltende Unruhen

Bei Demonstrationen gegen die Regierung war es bereits in den vergangenen Monaten zu blutigen Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen.

Die Unruhen begannen im November 2015, als die Regierung Ausbauarbeiten von Addis Abeba ankündigte. Die Menschen in Oromo demonstrieren gegen den Ausbau. Kritiker befürchten, das Vorhaben werde zu einer Benachteiligung der ländlichen Bevölkerung in der Region führen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wurden bei den brutal niedergeschlagenen Protesten bis Juni mindestens 400 Menschen getötet.

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