- Der Prozess gegen einen zentralen Verdächtigen im deutschlandweiten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach hat im zweiten Anlauf in Köln begonnen.
- Ein Feueralarm hatte zur Absage des Prozessauftakts am vergangenen Montag geführt.
- Die Staatsanwaltschaft warf dem 43-jährigen Angeklagten unter anderem vor, immer wieder seine 2017 geborene Tochter sexuell missbraucht zu haben.
Der Angeklagte habe gezielt Zeiten ausgenutzt, in denen seine Ehefrau nicht zu Hause war, so die Staatsanwaltschaft weiter. Den Grossteil der Taten habe er mit seinem Smartphone dokumentiert, um das Material über diverse Online-Dienste an gleichgesinnte Chat-Partner zu verschicken.
Der Deutsche ist für die Ermittler eine zentrale Figur im landesweiten Missbrauchskomplex, der durch Ermittlungen in der westdeutschen Stadt Bergisch Gladbach ins Rollen gekommen war.
Angeklagter half Ermittlern
Mit Durchsuchungen bei dem Familienvater im Herbst 2019 war der ganze Fall ins Rollen gekommen. Polizisten fanden nicht nur riesige Mengen kinderpornografischen Materials – sie stiessen auch auf digitale Kontakte zu anderen Männern. Mittlerweile werden Spuren in Foren, Gruppenchats und Messenger-Diensten zu Tausenden möglichen Verdächtigen verfolgt. Der Angeklagte soll bereits bei der Identifizierung seiner Chat-Partner geholfen haben.
Mittlerweile werden Spuren in Foren, Gruppenchats und Messenger-Diensten zu Tausenden möglichen Verdächtigen verfolgt. Der Angeklagte soll bereits bei der Identifizierung seiner Chat-Partner geholfen haben. Nach Angaben des Gerichts ist zudem eine Einlassung im Prozess angekündigt. Der eigentliche Prozessbeginn in der Vorwoche hatte wegen eines Brandes im Gericht verschoben werden müssen. Um den formalen Anforderungen zu genügen, war die Sache vom Gericht nur kurz aufgerufen worden, um sie dann zu vertagen.