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International Ein erster Schritt? Kerry in Somalia

Gestern Elefanten-Selfie – heute Weltpolitik. US-Aussenminister Kerry überrascht mit einem kurzen Solidaritätsbesuch in Mogadischu. Den Flughafen verlässt er aber nicht. Trotzdem soll demnächst wieder Normalität in den Beziehungen beider Länder einkehren.

Als erster US-Aussenmister hat John Kerry den Unruheherd Somalia besucht. Auf dem Flughafen der Hauptstadt Mogadischu besprach Kerry mit dem somalischen Präsidenten Said Hassan Sheikh Mohamud unter anderem die Bekämpfung der radikalislamischen Miliz Al-Shabaab.

«Was in Somalia passiert, geht uns alle an», betonte Kerry. Die Weltgemeinschaft könne es sich angesichts des islamistischen Terrorismus nicht erlauben, Gebiete ohne effektive Kontrolle einer Regierung hinzunehmen.

Al-Shabaab vielerorts noch an der Macht

Aus Sicherheitsgründen verliess Kerry bei seinem nur etwa drei Stunden langen, nicht angekündigten Besuch den Flughafen nicht. Die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte Regierung beherrscht nur Teile des Landes am Horn von Afrika. Weite Gebiete sind in der Gewalt von Stammesmilizen oder der Terrororganisation Al-Shabaab.

Die Sunnitenmiliz Al-Shabaab greift immer wieder auch Ziele im Nachbarland Kenia an, von wo Kerry nach Somalia geflogen war. Der Aussenminister hatte Ende Februar angekündigt, dass die USA nach zwei Jahrzehnten wieder einen Botschafter für Somalia ernennen würden.

18 Tote und ein nationales Trauma

Die USA hatten 1992 im Rahmen eines internationalen Militäreinsatzes Truppen nach Somalia geschickt, um ein Jahr nach dem Sturz des Diktators Mohamed Siad Barre wieder Stabilität zu garantieren und eine Hungersnot abzuwenden. Anfang 1994 zogen die US-Truppen gedemütigt wieder ab, nachdem Milizen in Mogadischu zwei US-Hubschrauber des Typs «Black Hawk» abgeschossen hatten.

«Jetzt kehren wir zurück in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft, mit grossen Hoffnungen, gemischt natürlich mit anhaltender Sorge», sagte Kerry. Der Abschuss und der anschliessende Rettungseinsatz kosteten 18 US-Soldaten das Leben.

Die Bilder von Milizionären, die die Leichen der Soldaten durch Mogadischu schleiften, traumatisierten die amerikanische Öffentlichkeit. In der Folge wurden US-Regierungen bei Beteiligungen an UNO-Friedenseinsätzen deutlich zurückhaltender.

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