Was ist passiert? Auf dem Weg von Graz (Österreich) nach Saarbrücken (Deutschland) ist in Österreich ein Eurocity (EC) mit einem Regionalzug zusammengestossen. Dabei ist laut Polizei eine Frau ums Leben gekommen. Ausserdem wurden 22 Insassen, darunter drei Kinder, verletzt. Der EuroCity 216 war im Bereich des Bahnhofs von Niklasdorf in der Steiermark mit einem Nahverkehrszug seitlich kollidiert.
Was ist bislang klar? Ein Waggon entgleiste nach dem Zusammenstoss – mehrere Bahnwaggons wurden beschädigt. Bei einem Waggon an der Spitze des EC wurde die gesamte Fensterfront weggerissen. Dabei handelte es sich um einen Wagen der 1. Klasse, erklärte ein Bahn-Sprecher. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz. Laut Polizei wurden insgesamt 60 Menschen aus dem Zug geborgen. Dutzende Passagiere mussten auch wegen eines Schocks betreut werden. Die Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht – der Einsatz von Helikoptern war wetterbedingt nicht möglich. Auch die beiden Lokführer seien vorsorglich ins Spital gebracht worden und nicht vernehmungsfähig, so ein Polizeisprecher.
Was ist noch unklar? Zur Herkunft und Alter der toten Frau wollte die Polizei keine Angaben machen. Noch weiss man auch nicht, in welchem Zug die Tote sass. Die Unfallursache dieser sogenannten Flankenkollision ist ebenso unklar. Nach Angaben eines Polizeisprechers hat sich der Zusammenstoss offenbar im Bereich von Weichen ereignet, wo sich die Züge näher kommen. Ob es sich um einen technischen Defekt oder um menschliches Versagen handle, müssten die Ermittlungen ergeben. «Einer der Züge war zu früh oder zu spät dran», so ein Sprecher.
Wie fallen die ersten Reaktionen aus? Ein Sprecher der Deutschen Bahn reagiert geschockt und sprach Opfern und Angehörigen sein Mitgefühl aus. Nach Bahn-Angaben wird der Zug aus Deutschland auf österreichischem Gebiet von der ÖBB betrieben. Dazu werde in Salzburg das Personal komplett getauscht.
Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. «Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des Todesopfers. Allen Verletzten wünsche ich eine baldige Genesung. Vielen Dank an alle Einsatzkräfte, die vor Ort helfen!».