- Das deutsche Rettungsschiff «Ocean Viking» hat im zentralen Mittelmeer erneut Flüchtlinge und Migrantinnen aus Seenot gerettet.
- Rund 70 Menschen seien von einem überfüllten Holzboot in maltesischen Gewässern in Sicherheit gebracht worden, teilten die Helfer der privaten Organisation SOS Mediterranee mit.
- Ihr Boot habe Libyen drei Tage zuvor verlassen. Vier Menschen brachte die Crew der «Ocean Viking» demnach mit einer Krankentrage an Bord, weil sie zu erschöpft waren.
Zuvor hatte SOS Mediterranee bei weiteren Einsätzen rund 90 Menschen aufgenommen. Bei ihrer vierten Aktion gingen knapp 70 Menschen an Bord der «Ocean Viking». Darunter waren nach Angaben der Organisation 20 unbegleitete Minderjährige. Davor rettete die Crew 21 Menschen. Auf der «Ocean Viking» befinden sich damit etwas mehr als 200 Gerettete, wie es weiter hiess. Darunter sind fast 70 unbegleitete Minderjährige.
Andere Rettungsschiffe sind blockiert
Die «Ocean Viking» ist seit wenigen Tagen im zentralen Mittelmeer unterwegs, um Migranten aus Seenot zu retten, die sich von Nordafrika in meist kleinen und oft überfüllten Booten in Richtung EU aufmachen. SOS Mediterranee sind derzeit die einzigen, die in dem Gebiet operiert. Die übrigen privaten Organisationen sitzen mit ihren Schiffen in italienischen Häfen fest oder bereiten sich gerade auf einen kommenden Einsatz vor.
Am Samstagabend berichtete das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR, dass die libysche Küstenwache mehr als 120 Menschen auf dem Mittelmeer aufgenommen und zurück nach Libyen gebracht hat. Nach einem Bootsunglück vor der Küste Tunesiens galten am Samstag zudem 43 Migranten als vermisst. Ihr Boot sei bei der versuchten Überfahrt aus Libyen in Richtung Europa gesunken, sagte ein Sprecher des tunesischen Roten Halbmonds. Die Vereinten Nationen verzeichneten in diesem Jahr mehr als 720 Migranten, die im zentralen Mittelmeer ihr Leben verloren.