Der Stimmungswandel im Korea-Konflikt sei offenkundig und rasch erfolgt, findet Verteidigugsminister Guy Parmelin zum Ende des Asien-Sicherheitsgipfels im Gespräch mit SRF.
In Südkorea herrscht Optimismus
«Während der Olympischen Winterspiele in Südkorea habe ich bereits einmal mit dessen Verteidigungsminister diskutiert – er war damals sehr pessimistisch, was eine Lösung des Korea-Konflikts betrifft», so Bundesrat Parmelin. In Singapur habe er nun erneut mit ihm gesprochen. «Und diesmal war er ausgesprochen optimistisch. Man sieht: Da hat sich einiges geändert.»
Für die Schweiz ist nicht unerheblich, was im Korea-Konflikt passiert. Seit 65 Jahren beobachten Schweizer Soldaten als Teil der neutralen Überwachungskommission, ob der Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea hält. Zurzeit sind fünf Offiziere dort stationiert.
Kein baldiger Abzug in Sicht
Doch falls nun aus dem Waffenstillstand nach Jahrzehnten endlich Friede würde, wäre Verteidigungsminister Parmelin nicht unglücklich, wenn er sie abziehen könnte. «Die fünf Militärs wären bei uns sehr willkommen. Wir fänden für sie natürlich problemlos eine Verwendung, sei es in der Schweiz oder bei einem anderen Auslandeinsatz.»
Es bräuchte weiterhin Leute, die überprüfen können, ob das Ende der Feindseligkeiten wirklich Tatsache geworden ist.
Trotz aller derzeitigen Hoffnungen glaubt Parmelin nicht, dass dies bald möglich sein wird. Wenn sich plötzlich die USA und Nordkorea einigen würden und wenn Nord- und Südkorea Frieden schlössen, sei das natürlich schön. «Aber so etwas braucht in der Regel viel Zeit.»
Selbst bei einem positiven Ausgang des Amerika-Nordkorea-Gipfels in neun Tagen, würden neutrale Beobachter an der Grenze wohl noch während Jahren gebraucht: «Man würde wohl weiterhin Leute brauchen, die überwachen, ob tatsächlich eingehalten wird, was vereinbart wurde. Bis darüber Gewissheit herrscht, kann es dauern.»
Für Parmelin ist jetzt schon klar: Was immer beschlossen wird – solange eine Schweizer Präsenz in Panmunjon von allen relevanten Akteuren gewünscht wird, solange werde man die Soldaten dort lassen.