- 189 Zika-Fälle in Singapur, darunter zwei Schwangere
- Kammerjäger sprühen im Stadtstaat breitflächig Insektengift
- China erhöht Kontrollen für Reisende
Singapur bestätigt den Ausbruch des Zika-Virus. Zuvor meldeten die Behörden 151 infizierte Menschen, darunter eine weitere schwangere Frau. Unterdessen kommen 38 weitere Erkrankte dazu. Noch am Sonntag war die Rede von 41 Fällen gewesen, die sich vor Ort mit dem Virus infiziert hätten.
Einige der neuen Zika-Fälle wurden in Gegenden des Stadtstaates entdeckt, in denen zuvor keine Erkrankte gemeldet wurden. Dies gab das Gesundheitsministerium bekannt.
Premier stellt Zika-Info auf Facebook
Laut den Behörden sollen der Grossteil der erkrankten Menschen Bauarbeiter sein – vor allem aus China, Indien und Bangladesch. Premier Lee Hsien Loong hatte mit weiteren Ansteckungen gerechnet.
Lee sagte, die beste Verteidigung gegen das Virus sei die Vernichtung von Mücken in ganz Singapur. In Teilen der Stadt sind derweil Kammerjäger unterwegs und sprühen Mittel gegen Mücken.
Die Umweltbehörde legte 19 potenzielle Moskito-Brutstätten im Stadtgebiet trocken, in dem die meisten Menschen sich offenbar ansteckten.
Drehscheibe für Reisende
Unterdessen hat China seine Kontrollen für Menschen und Waren, die aus Singapur kommen, intensiviert. China ist der wichtigste Handelspartner von Singapur.
Zudem ist der Inselstaat ein wichtiger Zwischenstopp für Reisende nach Asien. Mehr als 55 Millionen Menschen reisen jedes Jahr über den Flughafen Changi.
Trotzdem: Die Tourismusbehörde meldet, der Stadtstaat sei nach wie vor eine sichere Reisedestination.
Zika in Deutschland – aber nicht über Mücken infiziert
Derweil meldet Deutschland ebenfalls 146 Infektionen mit dem Zika-Virus. 99 davon wurden seit Beginn der Meldepflicht am 1. Mai 2016 registriert. Dies teilt das Robert Koch-Institut in Berlin mit. Die übrigen Fälle stammen aus dem Zeitraum ab Oktober 2015. Allerdings sind bisher in Deutschland keine Übertragungen über Mücken bekannt.
In fast allen Fällen handelt es sich bei den Erkrankten um Reiserückkehrer aus den Ausbruchsgebieten in Mittel- und Südamerika. Offenbar kann der Erreger auch beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Globaler Gesundheitsnotstand bleibt
Wegen der weiteren Ausbreitung von Zika und neuer Fragen im Zusammenhang mit dem Virus hält die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den globalen Gesundheitsnotstand aufrecht.
Das Virus grassiert zurzeit hauptsächlich in Brasilien. Der Zika-Erreger löst meist keine oder nur milde Symptome wie etwa Fieber aus. Infizieren sich allerdings Schwangere mit dem Virus, können ihre Babys mit zu kleinen Schädeln auf die Welt kommen (Mikrozephalie). Die Kinder sind oft geistig beeinträchtigt.