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Infantino kann aufatmen
Aus 10 vor 10 vom 05.08.2016.
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International Fifa-Ethikwächter entlasten Infantino

Die Ethikkommission des Weltfussballverbandes hat ihre Ermittlungen gegen Fifa-Präsident Gianni Infantino eingestellt. Der Schweizer habe nicht gegen Verhaltensregeln verstossen. Untersucht wurden etwa Reisen des Wallisers wie auch dessen Personalpolitik.

Die Ermittlungen waren streng geheim, nun steht fest: Fifa-Präsident Gianni Infantino muss keine Bestrafung durch die Ethikkommission des Fussball-Weltverbandes befürchten. Der Schweizer habe nicht gegen Verhaltensregeln verstossen. Zu diesem Schluss kam das Gremium nach mehrwöchigen Untersuchungen gegen den 46-Jährigen.

Demnach wurden Infantino, der die Fifa seit Februar 2016 leitet, mögliche Vergehen gegen vier Paragrafen des Ethikcodes vorgeworfen. Untersucht wurde die Kostenübernahme für mehrere Flüge Infantinos – dem Vernehmen nach im Zusammenhang mit Reisen in die WM-Gastgeberländer Russland und Katar sowie zu einem Besuch beim Papst.

Fifa: «Wahrheit hat sich durchgesetzt»

Verdachtsmomente für unlauteres Verhalten gab es zudem bei Personalfragen im Präsidialbüro sowie bezüglich der Weigerung Infantinos, seine Gehaltsvereinbarung mit der Fifa zu unterschreiben. Infantino soll sein Salär von umgerechnet rund zwei Millionen Franken in einer Fifa-Sitzung angeblich als «beschämend» bezeichnet haben. Die Verwirrungen um das Gehalt des neuen Präsidenten seien ebenso wie die Personalentscheide in dessen Büro «falls überhaupt» ein Fall für die Compliance-Wächter der Fifa, nicht für die Ethiker.

Gianni Infantino reagierte laut einer Fifa-Mitteilung erleichtert und zufrieden. «Der Präsident dankt allen, die mit der Ethikkommission zusammengearbeitet haben, damit die Fakten auf den Tisch gekommen sind und sich die Wahrheit durchgesetzt hat», heisst es auf der Homepage des Weltverbandes. Er kündigte «nach der Klärung dieser Angelegenheit» an, sich «weiter auf die Fussballförderung und ihre Arbeit zur Verbesserung der Organisation» zu konzentrieren.

Einschätzungen von Fifa-Experte Jean François Tanda

«Die Vorwürfe zu einzelnen Spesen wie dem Kauf von Matratzen fürs Fifa-Appartement oder eines Fitnessgerätes habe ich schon immer abstrus gefunden. Dass man dies nicht weiterverfolgt, finde ich nachvollziehbar. Bei den untersuchten Kostenübernahmen mehrerer Flüge hätte ich zumindest eine Aufforderung erwartet, dass Infantino diese nachträglich aus der eigenen Tasche bezahlt. Somit hätte man klar gesagt, dass er einen Fehler begangen hat. Es überrascht mich, dass die Ethikkommission zum Schluss kommt, dass Reisen im Privatflugzeug des russischen Sportministers, im Privatjet eines russischen Oligarchen oder mittels Finanzierung durch den Fifa-Sponsor Gazprom in Ordnung gehen. Dies mag nach Reglement korrekt sein, hinterlässt aber einen schalen Beigeschmack. Die Vorwürfe sind mit dem Entscheid der Ethikkommission gegessen. Der Ruf von Infantino ist dennoch ramponiert. Er muss künftig viel mehr Fingerspitzengefühl zeigen, von wem er sich in welchem Rahmen einladen lässt.»


Die Fifa-Ethikkommission

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Ein unabhängiges Gremium innerhalb des Fussball-Weltverbandes. Die Mitglieder werden allerdings vom Fifa-Kongress gewählt – wegen einer Sonderregelung derzeit sogar vom Fifa-Council, dem so genannten Aufsichtsrat und damit von führenden Fussball-Funktionären um Präsident Gianni Infantino.

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