Die Sperren gegen den langjährigen Fifa-Präsidenten Blatter sowie Uefa-Chef Michel Platini sind von der Rekurskammer der Fifa auf sechs Jahre reduziert worden. In erster Instanz hatte die Ethikkommission Sperren von acht Jahren verhängt. Hintergrund der Urteile gegen die einst weltweit führenden Fussball-Funktionäre ist eine dubiose Überweisung Blatters von zwei Millionen Franken auf das Konto seines früheren Wahlkampfberaters.
Nach der Anhörung von Blatter und Platini sei die Rekurs-Kammer zum Schluss gekommen, dass in erster Instanz erhebliche strafmildernde Faktoren bei der Gewichtung der Strafen nicht gewichtet worden seien, heisst es in einer Mitteilung: «Die Berufungskommission war in dieser Hinsicht der Auffassung, dass die Arbeit und die Dienste von Michel Platini und Joseph S. Blatter über die Jahre für die Fifa, die Uefa und den Fussball im Allgemeinen angemessen zu würdigen seien [...]»
Bestehen bleiben die gegen die beiden verhängten Geldstrafen von 80'000 (Platini) respektive 50'000 Franken (Blatter).
Blatter reagierte umgehend auf das Urteil der zweiten Instanz: «Ich bin tief enttäuscht von der Fifa-Rekurskommission. Selbstverständlich ziehe ich den Fall ans CAS weiter», lässt der Walliser verlauten.
Blatter trotz Reduktion der Sperre nicht beim Kongress
Wenn die Fifa-Delegierten am Freitag im Zürcher Hallenstadion Blatters Nachfolger wählen und über grundlegende Strukturreformen entscheiden, wird der 79-Jährige trotz der Reduktion fehlen. Der Walliser ist zum Kongress nicht zugelassen.
Dort wird sein Nachfolger definitiv nicht in gläsernen Wahlkabinen gewählt, wie es Kandidat Prinz Ali bin al-Hussein gefordert hatte. Der CAS lehnte dessen Antrag heute ebenso ab, wie die Forderung, den Kongress zu verschieben.
Der ehemalige Vizepräsident des Weltverbands aus Jordanien hatte sich von transparenten Wahlkabinen geringere Möglichkeiten der Einflussnahme auf die stimmberechtigten Vertreter der Fifa-Mitgliedsverbände versprochen.