- An den deutschen Flughäfen Berlin und Hamburg haben die angekündigten Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi begonnen.
- Die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle legen heute Montag die Arbeit nieder.
- Die Gewerkschaft will damit den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, mit denen sie über Zuschläge für ungünstige Arbeitszeiten etwa am Wochenende und über Regeln bei Überstunden verhandelt.
- Auch Klimaaktivisten haben mit mehreren Blockaden den Verkehr in der deutschen Hauptstadt behindert.
In Berlin haben die Beschäftigten die Arbeit seit 03:30 Uhr die Arbeit niedergelegt, meldet die Gewerkschaft Verdi. Der Streik solle bis Mitternacht dauern.
Wie der Flughafen Berlin-Brandenburg auf seiner Website schreibt, finden am Montag keine Abflüge mit Passagieren statt. Nach Angaben eines Flughafensprechers haben einige Fluggesellschaften jedoch Starts angemeldet, um ohne Passagiere Berlin zu verlassen. Ebenfalls rund 70 der 240 geplanten Ankünfte könnten nicht stattfinden. Auch in Hamburg wurden mindestens 31 von 160 Abflügen gestrichen.
In den vergangenen Wochen war der deutschlandweite Verkehr einige Male von Streiks betroffen. Zuletzt wurden Ende letzter Woche Flughäfen bestreikt. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft legte zudem am Freitag mehrere Stunden den Bahnverkehr lahm.
Swiss streicht Flüge
Auch betroffen vom Streik in Deutschland ist die Swiss. Gegenüber SRF meldet die Fluggesellschaft für den Montag mindestens elf gestrichene Flüge aus Berlin und Hamburg in die Schweiz. Die Hinflüge aus Zürich und Genf würden jedoch regulär durchgeführt werden. Betroffene Fluggäste werden kontaktiert und auf Wunsch umgebucht.
Weiterer Warnstreik geplant
Reisende und Berufspendler in fünf Bundesländern müssen sich am Mittwoch erneut auf Beeinträchtigungen im Bus- und Bahnverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi kündigte an, sie habe die Beschäftigten einiger Verkehrsunternehmen, die mehrheitlich Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf Strasse und Schiene sowie Schienengüterverkehr betreiben, zum Arbeitskampf aufgerufen. Dies gelte vor allem für Betriebe der öffentlichen Hand, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen. Der ETV gilt deutschlandweit für etwa 5000 Beschäftigte in rund 40 nichtbundeseigenen Betrieben. Sozialpartner sind Verdi und der Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE).
Geplant seien Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Verdi fordert für die Beschäftigten, die unter den ETV fallen, eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von 12 Monaten.