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Ministerpräsident Haradinaj (links) und Präsident Thaçi (rechts) schütteln sich die Hände
Legende: Kriegskameraden als Rivalen: Ministerpräsident Haradinaj (links) und Präsident Thaçi (rechts). Keystone

Grenzverschiebung im Balkan Kosovo-Regierung gegen den eigenen Präsidenten

Ministerpräsident Ramush Haradinaj ist gegen Grenzverschiebungen, hat aber keine Mehrheit für seinen Widerstand gegen Präsident Hashim Thaçi.

  • Regierungschef Haradinaj wollte Präsident Hashim Thaçi eigentlich das Mandat für die Gespräche mit Serbien entziehen.
  • Dem Parlament hat Haradinaj nun ein zusätzliches Verhandlungsteam vorgestellt. Ein zahmer Kompromiss mit den Gefolgsleuten von Hashim Thaçi.

Thaçi hatte diesen Sommer die Idee eines Gebietsaustauschs zwischen Serbien und Kosovo gestreut: Belgrad könnte den mehrheitlich serbisch bevölkerten Norden des Kosvo übernehmen, Pristina erhielte dafür den mehrheitlich albanischen Süden Serbiens. Ähnliche Pläne äusserte fast zeitgleich der serbische Präsident Aleksandar Vučić.

Die USA und die EU haben unterdessen überraschend ihre Zustimmung signalisiert. Bisher waren für die internationale Gemeinschaft Grenzverschiebungen auf dem Balkan tabu – aus Angst vor einem Domino-Effekt in der ganzen Region. Jetzt wächst der Widerstand der Bevölkerung. Unterdessen haben sich die Spitzen der beiden grössten Oppositionspartien Kosovos getroffen. Zusammen könnten sie die Regierung stürzen – und Präsident Thaçis Pläne stoppen.

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Eine Auslegeordnung über die Vorgänge in Kosovo morgen in der Tagesschau und bei SRF News.

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