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Hohe Wahlkampfspenden Republikaner haben 300 Millionen Dollar an Spenden gesammelt

Sowohl Demokraten wie Republikaner registrieren finanzielle Höchststände. Ein gewichtiger Teil davon von Kleinspendern.

Es wird der Wahlkampf der Superlative: Rund eine Milliarde Dollar dürfte das Rennen ums Weisse im nächsten Jahr kosten. Für beide Parteien. Und die Zahlen zeigen es: Demokraten und Republikaner sind auf gutem Weg dahin.

In den ersten neun Monaten haben Donald Trump und die republikanische Partei bereits 300 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden eingenommen. Das ist ein Rekordwert. Und auffallend dabei: Auch viele Kleinspender öffnen für Donald Trump ihr Portemonnaie.

Eher aussergewöhnlich ist das, weil die Republikaner doch eher die Partei der Geldgeber mit den grossen Beträgen sind. Eric Walters, ein Kleinspender aus New York sagt, vor allem jetzt, rund um die Amtsenthebung-Untersuchungen, seien Spenden sehr wichtig. Trump und seine Leute würden ständig angegriffen, man müsse ihnen finanziell helfen, dass sie sich wehren könnten. Walters spendet regelmässig kleinere Beträge. «Durch die Spenden fühle ich mich als Teil von etwas!» Es mache ihn glücklich, dass er den USA helfen könne. Im dritten Quartal flossen Trump 125 Millionen Dollar zu.

Sanders und Warren Spitzenreiter

Im politisch gespaltenen Land werden auch bei den Demokraten Höchststände registriert. Da sie erst im Vorwahlkampf und 19 Kandidatinnen und Kandidaten noch im Rennen sind, verteilen sich die Gelder natürlich auf viele Köpfe. Die beiden Senatoren von ganz links, Bernie Sanders und Elizabeth Warren, haben im dritten Quartal am meisten eingenommen. Mit je rund 25 Millionen führen sie das Kandidatenfeld an.

Joe Biden, der in den Umfragen noch führt, liegt bei den Spenden weit zurück. Er konnte 15 Millionen auftreiben. Nicht wirklich ein gutes Zeichen für den Favoriten. Denn Spendenfreudigkeit ist auch ein Gradmesser, wie enthusiastisch Wählende für einen Kandidaten sind.

Kleine Summen als Zeichen der Unterstützung

Fahim Hamid und Zoltan Boka aus New York stimmen beide für die Demokraten. Eine zweite Amtsperiode von Donald Trump wollen sie um jeden Preis verhindern. Deshalb spendeten sie rund 80 Dollar für ihren Favoriten Bernie Sanders. «Viele Leute spenden auch, weil Kandidaten wie Sanders oder Warren ihre ganze Kampagne ausschliesslich mit Geld von Kleinspendern finanzieren.» Das komme sehr gut an, sagt Fahim. Und Boka fügt hinzu: Supporter von Bernie Sanders hätten in der Regel wenig Geld, viele lebten am Rande der Gesellschaft. Sie spendeten oft nur ein, zwei oder drei Dollar, das sei einfach ein Zeichen für ihre Unterstützung und ihr Engagement.

Kandidaten sind pausenlos unterwegs

Kein Zweifel: Geld ist wichtig, aber nicht das Wichtigste. Dass der Kandidat mit dem meisten Geld gewinnt, ist schon oft widerlegt worden. Richard Briffault, Professor an der Columbia Universität, sagt, Geld sei ganz entscheidend um bekannt zu werden. Um sich und seine Ideen zu verkaufen. Dadurch komme man in die Medien, werde zu Fernsehdebatten eingeladen und könne Helfer mobilisieren.

Und genau das brauchen Kandidaten, die fast pausenlos unterwegs sind. Und schon mehrere hundert Anlässe im ganzen Land hinter sich haben. Noch immer dauert es fast vier Monate bis nur mal die Vorwahlen beginnen. «Die ganze Nominations- und Vorwahlphase wird immer länger», sagt Briffault. Mit den vielen Kandidatinnen und Kandidaten bei den Demokraten startete alles früher denn je. Und die Leute spenden über die ganze Zeitperiode hinweg. Auch das macht den Wahlkampf 2020 zum wohl teuersten in der Geschichte der USA.

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