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International Hurrikan «Matthew»: 478 Tote auf Haiti

In Haiti haben die Behörden nach dem Wirbelsturm «Matthew» die Zahl der Toten nach oben korrigiert: Laut dem örtlichen Zivilschutz starben mindestens 478 Personen. In der Dominikanischen Republik sind vier Menschen ums Leben gekommen. Inzwischen hat der Sturm die US-Küste erreicht.

In Haiti, dem ärmsten Land der Karibik, dringen die Retter nach dem Wirbelsturm «Matthew» langsam in die am stärksten betroffenen Regionen vor. Mindestens 478 Menschen seien getötet worden, berichten lokale Medien unter Berufung auf den Zivilschutz. Zuvor hatte das Innenministerium in der Hauptstadt Port-au-Prince von 108 Toten gesprochen. In der Dominikanischen Republik hat es zudem vier Opfer gegeben.

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«Matthew» zerstört grosse Teile Haitis
Aus Tagesschau vom 07.10.2016.
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Von Bäumen erschlagen

Nach Angaben von Hilfsorganisationen wurden Tausende Häuser zerstört. Zwischen Port-au-Prince und den Departements im Süden stürzte die wichtigste Brücke ein. «Im Süden der Insel wurden wichtige Gebäude wie Kirchen, Kliniken und Gesundheitsstationen beschädigt. Millionen Menschen in Haiti sind von diesem gewaltigen Sturm betroffen», sagte der Landesdirektor der Hilfsorganisation World Vision. Viele Menschen wurden von Bäumen erschlagen oder von den durch Regenfälle angeschwollenen Flüssen mitgerissen. Das Land verschob wegen der Katastrophe seine Präsidentenwahl.

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Hurrikan Matthew zieht weiter
Aus Tagesschau vom 06.10.2016.
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Notstand in zwei US-Bundesstaaten

Der Sturm hat inzwischen die Küste Floridas erreicht. Das nationale Hurricane Center geht davon aus, dass er sich von einem Sturm der Kategorie 3 auf Kategorie 4 verstärkt.

US-Präsident Barack Obama hat wegen des Hurrikans den Notstand für Florida, South Carolina und Georgia verhängt. Damit kann leichter Geld aus Washington in den Staat fliessen.

In den Küstenstaaten Florida, Georgia, North und South Carolina sind mehr als drei Millionen Menschen aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Es ist die umfassendste Zwangsevakuierung ins Landesinnere seit dem schweren Sturm «Sandy» im Jahr 2012.

Schwere Zerstörungen erwartet

Insgesamt wurde für ein Gebiet mit gut elf Millionen Bewohnern eine Hurrikan-Warnung ausgegeben. In den betroffenen Staaten wurden Notunterkünfte eingerichtet. Strassen ins Landesinnere sind verstopft, Tankstellen und Geschäfte ausverkauft.

Experten nannten «Matthew» den möglicherweise gefährlichsten Sturm seit «Andrew», der vor 24 Jahren Florida traf. Er hatte damals schwere Verwüstungen angerichtet und 65 Menschen in den Tod gerissen.

«Jeder in unserem Staat muss darauf vorbereitet sein, dass der Hurrikan mit voller Wucht auf uns trifft», sagte der Gouverneur von Florida. «Die Zerstörungen können katastrophal werden.»

Schon wieder trifft es Haiti schlimm

Trotz Aufbauhilfe in Milliardenhöhe nach dem schweren Erdbeben vor über sechs Jahren hat sich der völlig verarmte Karibikstaat Haiti noch längst nicht erholt. Noch immer leben Menschen in Zelten oder einfachen Hütten, die Versorgungslage ist schlecht, und abgelegene Ortschaften sind nur schwer zu erreichen. Die wirtschaftlichen Schäden im Armenhaus Amerikas dürften enorm sein. Vor allem die Landwirtschaft bereitet den Helfern Sorgen. Die meisten Leute verdienen damit ihren Lebensunterhalt, und es ist noch immer Anbau-Saison.

«Wir gehen davon aus, dass die südliche Halbinsel am schwersten getroffen ist, hier ist der Wirbelsturm direkt durchgezogen», sagt die stellvertretende Länderdirektorin der Hilfsorganisation Care. «Die Menschen leben dort in kleinen Häusern mit Dächern aus Bananenblättern oder Wellblech.» Solche Unterkünfte könnten starken Regenfällen und Wind kaum standhalten. Und längst nicht alle Bewohner der Region hatten sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Sie folgten dem Evakuierungsbefehl der Regierung nicht, viele wohl aus Angst vor Plünderungen.

Eine Million Franken Nothilfe

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Die Glückskette stellt für Haiti 1 Million Franken für Nothilfe und erste Massnahmen zur Wiederinstandstellung der Infrastruktur zur Verfügung. Partnerorganisationen haben erste Massnahmen ergriffen oder werden Fachkräfte entsenden. Nach dem Erdbeben im Jahr 2010 hatte die Glückskette 84 Hilfsprojekte mit 61,8 Millionen Franken unterstützt.

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