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Im US-Bundesstaat Florida Schütze tötet 17 Menschen in High School

  • An einer Schule in Parkland (US-Bundesstaat Florida) hat ein Mann mit einer halbautomatischen Waffe um sich geschossen.
  • Dabei seien 17 Menschen ums Leben gekommen, teilte der zuständige Sheriff Scott Israel mit. Unter den Opfern seien Schüler und Erwachsene.
  • Mindestens 14 Verletzte wurden in Spitäler gebracht. Drei von ihnen befinden sich nach Spitalangaben in kritischem Zustand.
  • Um 17 Uhr (MEZ) will sich US-Präsident Donald Trump zu dem Amoklauf äussern.

Der mutmassliche Täter, ein 19-jähriger ehemaliger Schüler, wurde Stunden nach der Tat gefasst, wie das Büro des örtlichen Sheriffs bestätigte. In sozialen Netzwerken machten Bilder die Runde, auf denen ein Mann zu sehen ist, der von Polizisten in Handschellen abgeführt wird.

Der Tatverdächtige ist laut dem Sheriff aus disziplinarischen Gründen der Schule verwiesen worden. Die Behörden hätten damit begonnen, seine Websites und Einträge in sozialen Netzwerken zu untersuchen. Dabei gebe es einige «sehr, sehr beunruhigende» Beiträge.

Der Schütze sei am Valentinstag mit einem Sturmgewehr, grossen Mengen an Munition, einer Gasmaske und Nebelkerzen ausgerüstet gewesen. Wie Senator Bill Nelson erörterte, habe der Mann den Feueralarm ausgelöst. Unter einer Gasmaske geschützt, habe er Rauchbomben gezündet das Feuer auf die herumrennenden Schüler und Lehrer eröffnet.

Medienberichten zufolge suchte die Polizei in Parkland – etwa 75 Kilometer nördlich der Metropole Miami – stundenlang nach dem Schützen. Einsatzkräfte mehrerer Polizeieinheiten waren im Einsatz.

Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte Verletzte auf Tragen zu Krankenwagen transportierten. Gleichzeitig verliessen zahlreiche Schüler unverletzt die Schule. Sie wurden von bewaffneten Polizisten begleitet.

Besorgte Eltern bangen

Am Rande des weiträumig abgesperrten Areals warteten Eltern voller Sorge auf ihre Kinder. Die Schule wird von Schülern der neunten bis zwölften Klasse besucht – insgesamt unterrichten 129 Lehrer über 3000 Schülerinnen und Schüler an der High School.

US-Präsident Donald Trump liess sich nach Angaben des Weissen Hauses über die Lage in Florida unterrichten. «Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Betroffenen», hiess es in einer Stellungnahme. Auf Twitter schrieb er, dass sich niemand an US-Schulen unsicher fühlen sollte.

Am Tag nach dem Massaker legte US-Präsident Donald Trump eine psychische Störung des Täters als Grund nahe. Es gebe dafür sehr viele Anzeichen, twitterte Trump. Er rief dazu auf, solche «Fälle» immer und immer wieder den Behörden zu melden. Zur Diskussion über Waffengesetze äusserte Trump sich nicht, er ist ausdrücklicher Befürworter des freien Zugangs zu Schusswaffen.

Immer wieder Schiessereien in den USA

Der Vorfall in Florida ist bereits das 19. Vorkommnis mit Schusswaffen an einer Schule in den USA im laufenden Jahr 2018. Erst vor drei Wochen waren in Kentucky zwei Schüler durch Kugeln ums Leben gekommen.

Mit 17 Toten kamen bei der Schiesserei am Valentinstag in Florida noch mehr Menschen ums Leben als beim Massaker an der Columbine High School in Colorado 1999, die als Inbegriff der in den USA immer wieder vorkommenden Schul-Amokläufe gilt. Ein Teenager hatte damals zwölf Schüler und einen Lehrer getötet, bevor er sich selbst das Leben nahm.

Prominente fordern via soziale Medien wiederholt ein schärferes Waffengesetz. Regierung und Parlament haben dieser Forderungen in der Vergangenheit jedoch stets eine Absage erteilt.

Waffenland USA

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