Spielzeuge sollen zur Entwicklung der Kinder beitragen und ihnen Freude bereiten – doch zunehmend mehr Artikel bergen erhebliche Gefahren.
2014 mussten insgesamt rund 2500 riskante Produkte aus dem Non-Food-Bereich vom Markt genommen werden – so viele wie nie zuvor. Über ein Viertel der Artikel waren Puppen, Teddys und andere Spielsachen. Das geht aus dem Jahresbericht, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen zum Schnellwarnsystem «Rapex» hervor, den die EU-Kommission in Brüssel vorstellte.
Kinder könnten sich an den Spielsachen verletzen, ersticken oder mit giftigen Chemikalien in Kontakt kommen. Zumeist stammen die Produkte aus China (einschliesslich Hongkong). Europas Behörden warnten die Verbraucher mit Rückrufaktionen, nahmen die Produkte vom Markt oder verhängten Verkaufsverbote.
Zwei Drittel der Risiko-Ware stammt aus China
«Spielsachen sind ein ganz wichtiges Problem, das die Schwächsten trifft», sagte EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova. Um dies zu ändern, arbeite die EU-Kommission an strengeren Normen für die Sicherheit von Spielzeug und werde weitere Informationskampagnen starten.
Neben Spielsachen (28 Prozent) machten im vergangenen Jahr Kleidung, Textilien und Modeschmuck (23 Prozent) den grössten Anteil aus. Fast zwei Drittel der Waren kommen dem Bericht zufolge nach wie vor aus China, einem der wichtigsten Handelspartner der EU. Allein bei den in der EU verkauften Spielsachen stammen mehr als 90 Prozent aus chinesischer Produktion.
Mehr gefährliche Artikel oder bessere Kontrollen?
Insgesamt 2435 gefährliche Produkte waren 2014 in den 28 EU-Staaten sowie in Norwegen, Island und Liechtenstein entdeckt worden (plus drei Prozent gegenüber dem Vorjahr). Dies sei aber nur bedingt ein Hinweis auf mehr gefährliche Waren, sondern vor allem ein Ergebnis besserer Kontrollen. Auch bei Online-Artikeln gab es einen deutlichen Zuwachs.
Mit 296 gefährlichen Waren lag Deutschland an erster Stelle vor Ungarn und Spanien. Ein schädliches Produkt wird gemeldet, wenn es in dem jeweiligen Land zum ersten Mal auftaucht.