Der 62-jährige Juan Manuel Santos bleibt für eine zweite Amtszeit Staatschef Kolumbiens. Er setzte sich bei der Stichwahl gegen Óscar Iván Zuluaga durch. Nach dem vorläufigen Endergebnis der Wahlkommission erhielt Santos 51 Prozent, Zuluaga kam auf 45 Prozent, wie die Wahlkommission auf Basis vorläufiger Ergebnisse bekanntgab. In der ersten Wahlrunde am 25. Mai hatte Zuluaga noch mit einem Vorsprung von 3,5 Prozentpunkten vor Santos gelegen. Die Wahlbeteiligung stieg von 41 in der ersten Runde auf 48 Prozent in der Stichwahl an.
Ein Votum für den Frieden
Die Wahl ist zugleich eine Abstimmung darüber, wie das Land künftig mit den Revolutionären Streitkräften FARC umgehen will. Die Guerilla-Gruppe kämpft seit 1964 gegen den Staat und die kolumbianische Armee. In dem Konflikt wurden in den vergangenen 50 Jahren bis zu 600'000 Menschen getötet.
Seit November 2012 verhandeln FARC und Regierung über eine Friedenslösung. Die Regierung lehnt einen Waffenstillstand während der Gespräche ab und geht weiter gewaltsam gegen die Rebellen vor.
Eines von Santos' Wahlversprechen war, die Friedensgespräche in einer zweiten Amtszeit abzuschliessen. Zuluaga hingegen forderte einen härteren Kurs gegenüber den Rebellen. Er wollte mögliche Gespräche an strikte Bedingungen knüpfen.
Für die Stichwahl hatte die FARC eine einseitige Waffenruhe verkündet. Am Samstag kam es jedoch zu einem Gefecht mit Truppen der kolumbianischen Armee, bei dem ein Regionalchef der FARC getötet wurde.