In Spaniens Hauptstadt Madrid, in Barcelona und anderen Städten des Landes ist eine Menschenmenge mit Fahnen und Trommeln durch die Strassen gezogen. Auf den Protestplakaten standen Parolen wie «Kein Gesetz über meinen Mutterleib, keine Misshandlung unserer Körper, keine Beschneidung unserer Rechte».
Die konservative Regierung unter Mariano Rajoy hatte kurz vor Weihnachten einen Gesetzentwurf beschlossen, der einen Schwangerschaftsabbruch nur noch nach Vergewaltigungen oder bei Gesundheitsrisiken für die werdende Mutter erlaubt.
Eine Fehlbildung des Fötus soll dagegen kein Abtreibungsgrund mehr sein. Mädchen unter 18 Jahren bräuchten künftig in jedem Fall die Zustimmung ihrer Eltern. Der Entwurf muss noch durch das konservativ dominierte Parlament, eine Annahme gilt als wahrscheinlich.
Der Zorn der Demonstranten richtete sich auch gegen eine während der Finanz- und Wirtschaftskrise verabschiedete Arbeitsmarktreform aus dem Jahr 2012, die Kritikern zufolge eine Hürde für arbeitswillige Mütter darstellt.