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International Israel greift Ziele bei Damaskus an

Eine Serie heftiger Explosionen hat die syrische Hauptstadt Damaskus erschüttert. Laut Medienberichten griffen israelische Kampfflugzeuge eine militärische Forschungseinrichtung an. Damaskus wertet dies als «Kriegserklärung».

Ziel des Luftschlags war laut Medien ein Transport iranischer Raketen an die libanesische Hisbollah-Miliz. Eine offizielle Bestätigung aus Israel gab es dafür nicht. Syrien sprach von einer «Kriegserklärung» und drohte mit Vergeltung.

Die Rolle der Hisbollah

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Die Schiitenmiliz Hisbollah kämpft im Syrienkrieg eng an der Seite des Regimes von al-Assad. Sie gilt als Erzfeind Israels und hat während des Libanonkriegs 2006 Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Zuletzt kam immer wieder die Sorge auf, syrische Chemiewaffen könnten im Syrienkrieg in die Hände der Hisbollah oder Al-Kaida-Verbündeter fallen.

Raketen trafen den Angaben zufolge eine Forschungseinrichtung in Dschamraja im Nordosten von Damaskus. Laut Radio Israel ging es bei der Attacke um iranische Raketen des Typs Fateh-110, die an die Hisbollah geliefert werden sollten.

Die Detonationen wurden von den Einwohnern der Hauptstadt Damaskus als besonders heftig beschrieben. Die Druckwellen hätten das Fensterglas eingedrückt, der Strom sei kurzzeitig ausgefallen, sagten Augenzeugen. Die Detonationen hätten die Stadt wie ein Erdbeben erschüttert, berichteten andere.

Ein Diplomat in Beirut sagte, die Angriffe in der Nacht zum Sonntag hätten neben dem Forschungszentrum einem nahegelegenen Munitionsdepot sowie einer Luftabwehrstellung an der Autobahn von Damaskus nach Beirut gegolten. Es habe unter den Soldaten zahlreiche Opfer gegeben, sagte er.

Unterstützung von Obama

US-Präsident Barack Obama sprach Israel das Recht zu, Waffenlieferungen an die Hisbollah zu unterbinden, ohne dabei Bezug auf die Angriffsmeldungen zu nehmen.

Er überlasse es der israelischen Regierung, diese zu kommentieren, sagte Obama während eines Besuchs in Costa Rica. Er glaube aber, «dass die Israelis berechtigterweise gegen den Transfer moderner Waffen an terroristische Organisationen wie die Hisbollah vorgehen müssen»

Angst vor Ausweitung des Kriegs

Der heutige Angriff war wohl nicht der erste: Bereits im Januar hatte Syrien Israel beschuldigt, das Forschungszentrum am Rande von Damaskus angegriffen zu haben. Das Nachbarland im Westen dagegen erklärte, der Angriff habe einer Waffenlieferung für die Hisbollah-Miliz in Libanon gegolten.

Ebenfalls einer Waffenlieferung soll der Luftangriff Israels vom Freitag gegolten haben. Zu beiden angeblichen Angriffen hat sich die israelische Regierung bisher nicht geäussert. Sie hatte aber wiederholt erklärt, sie werde mit aller Macht verhindern, dass Waffen oder Giftgas aus dem Arsenal des syrischen Militärs in die Hände islamistischer Rebellen oder der Hisbollah gelangten.

Die Angriffe schüren Sorgen, dass sich der seit mehr als zwei Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien auf andere Länder der Region ausbreitet.

Israel stationiert Abwehrsystem

Die israelische Armee hat derweil zwei Raketenabwehrsysteme im Norden des Landes stationiert. Eine  Militärsprecherin in Tel Aviv sagte, zwei Batterien des Systems «Iron Dome» (Eisenkuppel) seien in Position gebracht worden.

Es handle sich um eine Routinemassnahme, die nach «operativen Einschätzungen» erfolgt sei. Sie wollte nicht kommentieren, ob diese eine reine Vorsichtsmassnahme sei.

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