Israel ist bereit, die Waffenruhe zu verlängern. Wie lange sie gelten soll, liess der Regierungsvertreter offen, der namentlich nicht genannt werden wollte. Er sagte, Israel habe kein Problem damit, die Waffenruhe ohne Bedingungen auszuweiten. Die Feuerpause ist am Dienstag in Kraft getreten und sollte bis Freitag 8 Uhr Ortszeit (7 Uhr MESZ) dauern.
Derzeit verhandeln in Kairo Israel und die radikal-islamischen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad in indirekten Gesprächen über eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen.
Israel verlangte dafür eine Entmilitarisierung des Gebietes. Die Hamas forderte ein Ende der Blockade des Gazastreifens. Dabei nannten sie den Bau eines See- und Flughafens in Gaza, eine Aufhebung von Einschränkungen bei der Geldüberweisung und eine Ausweitung der Fangzone für Fischer. Sie verlangten auch die Freilassung inhaftierter Gefolgsleute.
Israelische Truppen bleiben im Grenzgebiet
Derweil gab der israelische Ministerpräsident Netanjahu in Jerusalem bekannt, dass seine Truppen im Grenzgebiet zu dem Palästinensergebiet in Position blieben. Israel werde die Sicherheit seiner Grenzorte auch künftig gewährleisten und notfalls gegen neue Tunnelbauten vorgehen, sagte Netanjahu.
Zur Zukunft des Gazastreifens sagte Netanjahu, Israel arbeite mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zusammen und sei darauf «vorbereitet», dass sie in Gaza eine Rolle spielen könnte.
Auch die Hamas hatte zuvor eine Verlängerung der Waffenruhe in Aussicht gestellt. Das sagte Issat al-Rischak, ein hochrangiger Funktionär der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Dies hänge aber vom Verlauf der Verhandlungen mit Israel ab, sagte er der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan.
USA für eine Zwei-Staaten-Lösung
Die USA werden nach Angaben der US-Regierung in Washington vermutlich an weiteren Gesprächen in Kairo teilnehmen. US-Aussenminister John Kerry sagte dem britischen Fernsehsender BBC, die Gespräche in Kairo müssten Wegbereiter für breiter angelegte Verhandlungen in Richtung auf eine Zwei-Staaten-Lösung sein, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu sichern.
Die einen Monat dauernde Offensive Israels hat im Gazastreifen schwere Zerstörungen hinterlassen. 65'000 Menschen haben nach UNO-Angaben keine Unterkunft mehr. Die Aufräumarbeiten dauern an. Helfer haben noch Leichen in den Trümmern gefunden.
Seit Beginn der israelischen Offensive vor einem Monat wurden nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 1875 Palästinenser getötet und 9567 weitere verletzt. Unter den Toten seien 430 Kinder, 243 Frauen und 79 ältere Menschen, teilte ein Sprecher mit.