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Katalonien in Aufruhr Nun verlegen Firmen ihren Sitz

Immer mehr Firmen machen sich wegen der aktuellen Lage in Katalonien Sorgen und ziehen Konsequenzen.

  • Die spanische Regierung erhöht im Katalonien-Konflikt den wirtschaftlichen Druck auf die nach Unabhängigkeit strebende Region.
  • Sie verabschiedete ein Dekret, das Firmen und Banken den Weggang aus Katalonien erleichtert.
  • Der Energieriese Gas Natural Fenos und die fünftgrösste Bank des Landes, Banco Sabadell, haben nun angekündigt, die Region verlassen zu wollen. Weitere Firmen überlegen sich laut Medienberichten dasselbe.

Die spanische Regierung lehnt weiter jeden Dialog mit der Führung Kataloniens ab. Jetzt will sie die Region wirtschaftlich ausbluten – und macht besorgten Unternehmen und Geldhäusern den Abzug leichter.

«Es ist nicht die Schuld der Unternehmen, wenn eine unverantwortliche Politik Unsicherheit und Unruhe verbreitet», sagte der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos vor Journalisten.

Auch Freixenet könnte gehen

Wenige Stunden später kündigte der Energieriese Gas Natural Fenosa an, seinen traditionellen Hauptsitz in Barcelona aufzugeben und nach Madrid umzuziehen. Kurz darauf erklärte die Grossbank La Caixa – der grösste Geldgeber der Region – sie werde nach Valencia ziehen. Bereits am Donnerstag hatte die fünftgrösste Bank des Landes, Banco Sabadell, ihren Umzug nach Alicante bekannt gemacht.

Es wird erwartet, dass dank des Dekrets schnell weitere Geldhäuser und Firmen folgen könnten. Auch Freixenet, einer der grössten Cava-Produzenten Spaniens, könnte Katalonien den Rücken kehren.

«Wenn es wirklich zu einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung kommen sollte, dann werden viele Firmen aus Katalonien abziehen, was grossen Schaden anrichten wird», zitierte die Zeitung «La Vanguardia» Freixenet-Chef José Luis Bonet. Eine Abspaltung sei «kein Scherz», sondern «eine echte Katastrophe».

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