- Der ehemalige Weltfussballer George Weah dürfte die Wahl mit gut 60 Prozent der Stimmen vor seinem Kontrahenten, dem bisherigen Vizepräsidenten Jospeh Bokai, gewinnen.
- Laut Angaben der liberianischen Wahlkommission sind 98,1 Prozent der Wahlzettel ausgezählt.
- Weah war für die Koalition für Demokratischen Wechsel (CDC) zur Wahl angetreten.
- Die bisherige Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf war nach zwei jeweils sechsjährigen Amtszeiten verfassungsgemäss nicht erneut angetreten.
Zur Stichwahl waren am Dienstag rund 2,1 Millionen Menschen aufgerufen gewesen. Schon in der ersten Wahlrunde am 10. Oktober hatte der frühere Weltfussballer Weah, der in den 1990er-Jahren mit Paris Saint-Germain und dem AC Mailand Erfolge feierte, mit rund 38 Prozent der Stimmen vorn gelegen. Boakai kam auf knapp 29 Prozent.
Wegen «massiver Unregelmässigkeiten» legte Boakais UP Widerspruch gegen den Wahlgang ein. Die Klagen wurden aber abgewiesen. Wegen der juristischen Auseinandersetzungen wurde die ursprünglich für den 7. November geplante Stichwahl auf den 26. Dezember verschoben.
Nicht der erste Versuch
Der 51-jährige Weah hatte sich 2005 erfolglos um das Präsidentenamt beworben und 2011 vergeblich um das Amt des Vizepräsidenten. Seit 2014 ist der einstige Stürmer Senator. Insbesondere bei jungen Wählern geniesst er grosse Sympathien. Der 73-jährige Vizepräsident Boakai galt als Kandidat der Kontinuität.
Der für sechs Jahre gewählte Präsident wird am 22. Januar die Nachfolge der langjährigen Staatschefin und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf antreten, die nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren durfte.
Das kriegszerstörte Land im Westen Afrikas zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Die schwere Ebola-Epidemie zwischen 2014 und 2016 hat die Wirtschaft zusätzlich belastet.