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International Kolumbien und Farc einigen sich auf kokainfreie Zukunft

Die kolumbianische Regierung und die Farc-Guerilla sind sich bei ihren Verhandlungen in Havanna einen Schritt näher gekommen. Die Farc hat sich bereit erklärt dem Drogenhandel abzuschwören. Doch eine Einigung über die politisch heiklen Themen steht noch aus.

Gut eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen in Kolumbien haben die Regierung und die marxistische Farc-Guerilla einen weiteren Erfolg bei ihren Friedensverhandlungen vermeldet. Die Guerillaorganisation hat sich bereit erklärt, nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrages dem Drogenhandel abzuschwören.

Nach Einschätzungen von Beobachtern finanziert sich die Gruppe mehrheitlich durch den Handel mit Kokain. Die Rebellen haben zumindest ihre Verwicklung in den Koka-Anbau eingeräumt.

Für den kolumbianischen Präsidenten Manuel Santos ist dies ein Meilenstein: «Niemals ist man so weit gekommen auf dem Weg zur Beendigung unseres Krieges», sagte er in einer Fernsehansprache.

Auch SRF-Südamerika-Korrespondent Ulrich Achermann schätzt die neuste Einigung als Erfolg ein: «Es ist ein grosser Schritt Richtung Frieden. Dieser nimmt nach 50 Jahren Konflikt langsam Gestalt an.»

Audio
FARC zum Ausstieg aus dem Drogenhandel bereit
aus Echo der Zeit vom 17.05.2014.
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 4 Sekunden.

Heikle Punkte stehen noch aus

Die kolumbianische Regierung und die Farc-Rebellen haben seit Oktober 2012 bereits in zwei von fünf Punkten der vereinbarten Friedensagenda einen Kompromiss erzielt. Doch die wirklich heiklen Themen stehen laut Achermann noch aus. Unklar ist demnach immer noch wie die Genugtuung für die Opfer des Konflikts aussieht und wie die Guerillagruppe entwaffnet werden soll.

Dabei sei vor allem das Thema Opfer «ein politisch heisses Eisen», meint Achermann. Denn hier stellt sich die Frage, wer für die Taten verantwortlich war und wer am Ende für diese geradestehen muss.

Man verhandelt nicht mit Drogenkartellen

Die rechte Opposition in Kolumbien übt scharfe Kritik an den laufenden Verhandlungen. «Eine seriöse Regierung verhandelt nicht mit dem wichtigsten Drogenkartell der Welt», sagte der Konservative Óscar Iván Zuluaga, der an der Präsidentschaftswahl gegen Amtsinhaber Manuel Santos antritt.

Und auch Achermann sieht darin ein Problem. Denn: «Die Kolumbianer hätten alle gerne Frieden aber auch der Staat muss in den Verhandlungen Konzessionen machen. Darum ist die Rechte so vehement gegen die Friedensverhandlungen und Zuluago würde die Verhandlungen sofort abbrechen, wenn er Präsident würde.»

Die Mehrheit der Wähler sei nicht dafür, dass Mitglieder der Farc ohne Strafe davonkommen und am politischen Prozess des Landes teilnehmen können, erklärt Achermann.

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